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Die Ent­wick­lung des IMMPACT Gui­des

Gründer*innen stehen vor vielen Herausforderungen: das Geschäftsmodell entwickeln und aufbauen, ausreichend Finanzierung finden, rechtliche Fragen klären und noch vieles mehr. Impact Entrepreneure müssen außerdem ihre gesellschaftliche und/oder ökologische Wirkung managen und wirkungsorientierte Prozesse planen, etablieren und umsetzen. Meist fehlen aber finanzielle, zeitliche und fachliche Ressourcen, um dies schon frühzeitig zu implementieren. Außerdem ist die Komplexität angebotener Instrumente oft eine zu große Hürde, um sie anzuwenden. Erst im Nachhinein entsprechende Prozesse zu etablieren, stellt sich hingegen als sehr schwer heraus. Dabei sind Wirkungsmanagement und -messung von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, Impact Investor*innen zu gewinnen.

 

Eine erste Hilfestellung ist das IMMPACT Model, das sich vor allem an folgende Zielgruppen richtet:

 

  • Gründer*innen, die ein Impact Start-up gründen wollen oder schon gegründet haben. Unter einem Impact Start-up verstehen wir ein Unternehmen, dass durch das Geschäftsmodell fundamentale soziale und/oder ökologische Probleme lösen möchte. Dabei zielen wir vornehmlich auf For-Profit-Unternehmen ab, schließen aber auch Non-Profit-Organisationen ein.
  • Impact Investor*innen, die in (frühphasige) Start-ups investieren und (Impact) Venture Capital bereitstellen. Zusätzlich sprechen wir Investor*innen an, die neu im Bereich des Impact Investings sind.
  • Ökosystemvertreter*innen (Gründungsberatungen, Politik), die Impact Gründer*innen unterstützen und Rahmenbedingungen ändern wollen/können.

 

Das IMMPACT Model dient als Orientierungsrahmen für Anforderungen in Bezug auf IMM Praktiken und Prozesse in den unterschiedlichen Entwicklungsphasen eines Impact Startups. Unterteilt sind die jeweiligen Phasen in „Voraussetzung“, als Mindeststandard, und „optional“ Elemente, um unterschiedlichen Kenntnissen und Ressourcen Rechnung tragen. Es hilft Gründer*innen, im Tool-Dschungel den Überblick zu behalten, Impact ins Geschäftsmodell zu integrieren und diesen Schritt für Schritt messbar zu machen. So können sie auch mit klaren Argumenten bei Investor*innen überzeugen. Investor*innen bietet das IMMPACT Model Standards, um Startups besser zu bewerten und ihre Entwicklung im Impact Management zu begleiten. Es schafft eine gemeinsame Basis, um strategische Entscheidungen zu treffen und den Erfolg von Startups messbar zu machen. Gründungsberatungen stehen vor dem Problem, dass es keine einheitlichen Anforderungen an wirkungsorientierte Startups gibt. Das IMMPACT Model hilft ihnen dabei, ihre Programme zu strukturieren und die Wirkung von Startups praxisnah und phasengerecht zu fördern.

 

Ein weiteres Element des IMMPACT Guides ist die Lean Impact Journey: 

Die Lean Impact Journey bietet die passende Operationalisierung zum IMMPACT Model: eine niedrigschwellige und anwendungsorientierte Schritt-für-Schritt-Anleitung zu Wirkungsmanagement. Die Journey gliedert sich in vier Phasen: Ideation, Prototyping, Growth und Scaling. Im Zentrum steht der Build-Measure-Learn-Zyklus, ein iterativer Prozess, bei dem Ideen schnell umgesetzt, getestet und basierend auf Feedback verbessert werden. Sie bringt verschiedene anerkannte Frameworks wie die IMP Five Dimensions, die IOOI-Logik, die PHINEO-Wirkungstreppe oder die SDG Impact Standards mit Good Practice-Beispielen zusammen und ermöglicht es Gründer*innen, mit minimalen Ressourcen maximale Wirkung zu erzielen, indem sie kontinuierlich aus Daten und Feedback lernen und ihre Lösungen entsprechend anpassen. Begleitet wurde die Entwicklung von einem Sounding Board, bestehend aus IMM-Expert*innen in Deutschland.