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Impact-Start­up auf Kurs: Stra­te­gien für nach­hal­ti­ges Wachs­tum

Hier bist du rich­tig, wenn … 

  • du ein Impact-Start­up gegrün­det hast.  
  • eure Ziel­grup­pe, das Pro­blem und der Impact eurer Lösung klar defi­niert sind.   
  • euer MVP getes­tet und vali­diert ist.  
  • das Impact- und Markt­po­ten­ti­al sowie das Finan­zie­rungs­mo­dell ste­hen.   
  • die benö­tig­ten Res­sour­cen bereit­ste­hen.  

Die­ses Kapi­tel hilft dabei, … 

  • euer MVP zu einem aus­ge­reif­ten Pro­dukt wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.  
  • einen brei­te­ren Kund*innenstamm erschließt.  
  • Mar­ke­ting- und Ver­triebs­ka­nä­le auf­baut.  
  • Wachs­tums­sze­na­ri­en ent­wi­ckelt, um lang­fris­tig erfolg­reich zu sein.

Euer MVP markt­fä­hig machen 

Jetzt geht es dar­um, aus eurem MVP ein über­zeu­gen­des Ange­bot für den Markt zu machen. 

1. Opti­miert eure Lösung 

  • Funk­tio­nen kom­plet­tie­ren: Stellt sicher, dass alle Kern­funk­tio­nen eurer Lösung auch außer­halb des Test­um­felds ein­wand­frei funk­tio­nie­ren. 
  • Effi­zi­enz stei­gern: Macht die Bereit­stel­lung eurer Lösung oder den Auf­wand eurer Dienst­leis­tung effi­zi­en­ter. Beach­tet dabei, dass dies gera­de bei per­so­nal­in­ten­si­ven Ange­bo­ten nicht immer mög­lich ist.  
  • Ska­lier­bar­keit prü­fen: Eure tech­ni­sche Infra­struk­tur soll­te robust genug sein, um mit stei­gen­dem Bedarf mit­zu­wach­sen. 

2. Ent­wi­ckelt das MVP wei­ter  

Basie­rend auf dem Feed­back und Nut­zungs­ver­hal­ten der MVP-Test­per­so­nen (sie­he Kapi­tel „Mini­mal Via­ble Pro­duct auf dem Prüf­stand: Die Wir­kung eines Impact-Start­ups tes­ten“) könnt ihr nun das Nutzer*innenerlebnis wei­ter opti­mie­ren. Füh­re regel­mä­ßig Nut­zer­tests durch, um sicher­zu­stel­len, dass neue Fea­tures den Erwar­tun­gen ent­spre­chen. So mini­miert ihr das Risi­ko einer Fehl­ent­wick­lung. 

Tipp

Erstellt dafür einen Release-Plan, der die wich­tigs­ten Funk­tio­nen für zukünf­ti­ge Ver­sio­nen der Lösung prio­ri­siert. Kon­zen­triert euch auf die Ele­men­te, die den größ­ten Mehr­wert für eure Ziel­grup­pe bie­ten. 

3. Erwei­tert euer Team 

Baut euer Produktentwickler*innenteam aus und bin­det Expert*innen aus Berei­chen wie UX/UI-Design, Pro­dukt­ma­nage­ment und Mar­ke­ting ein (sie­he Kapi­tel Nach­hal­tig wach­sen für Impact-Start­ups: Team, Struk­tur und Kul­tur).  

Von Ear­ly Adop­ters zum brei­ten Kund*innenstamm 

Zu wach­sen bedeu­tet, einen grö­ße­ren Anteil eurer Ziel- und Kund*innengruppen zu erschlie­ßen und erfor­dert eine durch­dach­te Stra­te­gie. Die­se 5 Schrit­te hel­fen euch dabei:

Ziel­grup­pe vs. Kund*innen

In der Lean Impact Jour­ney dif­fe­ren­zie­ren wir zwi­schen der Ziel­grup­pe, wenn wir uns mit dem Wir­kungs­mo­dell und dem Pro­dukt beschäf­ti­gen und Kund*innen, wenn es um das Geschäfts­mo­dell geht.

Wie ihr die­se bei­den Begrif­fe für euer Pro­jekt nutzt, hängt davon ab, wor­in eure Lösung besteht. Als Ziel­grup­pe wer­den in die­sem Play­book einer­seits Per­so­nen bezeich­net, die die Lösung nut­zen und ande­rer­seits jene, die von der Lösung pro­fi­tie­ren.

Abhän­gig von der Lösung kann die Ziel­grup­pe bei­des in sich ver­ei­nen.

1. Prio­ri­siert bestimm­te Funk­tio­nen eurer Lösung 

Beschränkt euch vor­erst auf die Ent­wick­lung von Ele­men­ten, die den größ­ten Mehr­wert für eure Ziel- und Kund*innengruppe bie­ten. Erwei­tert den Umfang nur schritt­wei­se um das Herz­stück der Lösung her­um.  

2. Ver­bes­sert die Benut­zer­freund­lich­keit 

Ver­bes­sert kon­ti­nu­ier­lich die Benut­zer­freund­lich­keit, das Design und die Aus­ge­stal­tung eurer Lösung. Ver­wen­det nut­zer­zen­trier­te Design­me­tho­den, um die Erfah­run­gen eurer Ziel- und Kund*innengruppe mit der Lösung zu opti­mie­ren.  

 3. Ver­grö­ßert euren Kund*innenstamm 

Erwei­tert euren Kund*innenkreis über die Ear­ly Adop­ter hin­aus. Wir emp­feh­len für den Anfang die fol­gen­de Ver­tei­lung:  

  • Innovator*innen (3%): Inno­va­ti­ons­be­geis­ter­te, die neue Lösun­gen als Ers­te aus­pro­bie­ren. 
  • Ear­ly Adop­ters (13%): Visionär*innen, die den Wert eurer Lösung früh erken­nen. 
  • Ear­ly Majo­ri­ty (34%): Pragmatiker*innen, die bewähr­te Lösun­gen suchen. 
  • Late Majo­ri­ty (34%): Kon­ser­va­ti­ve, die erst bei brei­ter Akzep­tanz ein­stei­gen. 
  • Nachzügler*innen (16%): Skeptiker*innen, die neue Lösun­gen nur wider­wil­lig anneh­men 

4. Ent­wi­ckelt ziel- und kun­den­spe­zi­fi­sche Stra­te­gien 

Passt eure Anspra­che je nach Ziel- und Kund*innengruppe an. So könnt ihr die Inno­va­ti­ons­kraft und eure Visio­nen zur Lösung beto­nen, wenn ihr mit den Innovator*innen und den Ear­ly Adop­ters kom­mu­ni­ziert. Sprecht ihr die Ear­ly Majo­ri­ty an, fokus­siert euch auf die Pra­xis­taug­lich­keit und bewähr­te Anwen­dungs­fäl­le. Die Late Majo­ri­ty über­zeugt ihr am bes­ten mit der brei­ten Markt­ak­zep­tanz eurer Lösung und indem ihr Risi­ken mini­miert. Den Nachzügler*innen prä­sen­tiert ihr eure Lösung als eta­blier­ten Stan­dard.  

5. Nutzt Erfolgs­ge­schich­ten 

Erzählt Geschich­ten über Ear­ly Adop­ters, um mit die­sen Refe­ren­zen ande­re Kund*innen zu über­zeu­gen. 

Mar­ke­ting- und Ver­triebs­ka­nä­le auf­bau­en 

Ohne Sicht­bar­keit und ein soli­des Ver­triebs­sys­tem läuft nichts. So baut ihr bei­des gezielt aus: 

1. Ana­ly­siert die Aus­gangs­si­tua­ti­on 

Zuerst soll­tet ihr so vie­le Daten wie mög­lich über eure poten­zi­el­len Kund*innen sam­meln: Tragt Markt­da­ten zusam­men, fin­det in einer Wett­be­werbs­ana­ly­se her­aus, wel­che Kanä­le ande­re Start­ups in eurer Bran­che erfolg­reich nut­zen, und ana­ly­siert eure Per­for­mance-Daten. Nutzt Tools wie Goog­le Ana­ly­tics, Social-Media-Dash­boards oder Kund*innenumfragen, um eure bis­he­ri­gen Akti­vi­tä­ten zu bewer­ten. 

Eine SWOT-Ana­ly­se hilft euch anschlie­ßend dabei, eure bestehen­den Mar­ke­ting- und Ver­triebs­ka­nä­le stra­te­gisch zu bewer­ten:  

  • Stär­ken iden­ti­fi­zie­ren (Strengths): Was macht eure Mar­ke­ting- und Ver­triebs­ka­nä­le bereits erfolg­reich (z. B. hohe Sicht­bar­keit durch Social Media und SEO, hohe Con­ver­si­on-Raten)?  
  • Schwä­chen iden­ti­fi­zie­ren (Weak­ne­s­ses): Fin­det her­aus, wo es Opti­mie­rungs­be­darf gibt (z. B. unkla­re Ziel- oder Kund*innengruppenansprache, kei­ne Kapa­zi­tä­ten für Kam­pa­gnen).
  • Chan­cen auf­zei­gen (Oppor­tu­ni­ties): Denkt über exter­ne Fak­to­ren nach, die ihr für euer Wachs­tum nut­zen könnt (z. B. neue Trends wie nach­hal­ti­ges Mar­ke­ting, Koope­ra­tio­nen).  
  • Risi­ken erken­nen (Thre­ats): Erkennt, wel­che Her­aus­for­de­run­gen oder Risi­ken die Lösung gefähr­den könn­ten. Das könn­ten Kon­kur­renz­lö­sun­gen, feh­len­de Res­sour­cen oder nega­ti­ve Trends sein, die die Umset­zung erschwe­ren.  

Defi­niert anschlie­ßend Zie­le nach der S.M.A.R.T.-Methode für eure Mar­ke­ting- und Ver­triebs­stra­te­gie. Die Indi­ka­to­ren soll­ten  

  • Spezi­fisch: klar defi­niert und ein­deu­tig  
  • Mess­bar: Quan­ti­fi­zier­bar  
  • Attrak­tiv: rele­vant für euer Ziel  
  • Realis­tisch: mit ver­füg­ba­ren Res­sour­cen erreich­bar  
  • Termi­niert: zeit­lich begrenzt  

sein.   
 

2. Bestimmt eure Kund*innengruppe 

Erstellt detail­lier­te Pro­fi­le eurer Kund*innen, die ihre Schmerz­punk­te und Bedürf­nis­se beinhal­ten. Die Basis dafür habt ihr bereits im Kapi­tel Pro­blem- und Ziel­grup­pen­ana­ly­se: So gelingt die Vali­die­rung für Impact-Start­ups geschaf­fen. Dafür könnt ihr Per­so­nas oder die schlan­ke­re Ver­si­on des Value Pro­po­si­ti­on Can­vas nut­zen. 

Ziel­grup­pe vs. Kund*innen

In der Lean Impact Jour­ney dif­fe­ren­zie­ren wir zwi­schen der Ziel­grup­pe, wenn wir uns mit dem Wir­kungs­mo­dell und dem Pro­dukt beschäf­ti­gen und Kund*innen, wenn es um das Geschäfts­mo­dell geht.

Wie ihr die­se bei­den Begrif­fe für euer Pro­jekt nutzt, hängt davon ab, wor­in eure Lösung besteht. Als Ziel­grup­pe wer­den in die­sem Play­book einer­seits Per­so­nen bezeich­net, die die Lösung nut­zen und ande­rer­seits jene, die von der Lösung pro­fi­tie­ren.

Abhän­gig von der Lösung kann die Ziel­grup­pe bei­des in sich ver­ei­nen.
 

3. Ent­wi­ckelt eure Uni­que Sel­ling Pro­po­si­ti­on (USP) wei­ter 

Der USP zeigt, was eure Lösung ein­zig­ar­tig macht und war­um Kund*innen sich genau für euer Ange­bot ent­schei­den soll­ten. Das Tool Lean Can­vas hilft euch dabei, kla­re Ver­kaufs­ar­gu­men­te zu for­mu­lie­ren. Für frü­he Pha­sen soll­tet ihr revo­lu­tio­nä­re Aspek­te und Visio­nen beto­nen, für spä­te­re Pha­sen fokus­siert euch auf Zuver­läs­sig­keit und brei­te Akzep­tanz. 

So nutzt ihr das Lean Can­vas, um euren USP zu schär­fen: 

  1. Pro­blem: Was ist das zen­tra­le Pro­blem der Kund*innen? Euer USP soll­te direkt dar­auf ant­wor­ten. 
  2. Kund*innensegmente: Wer sind eure Kund*innen, und war­um ist euer Ange­bot genau auf ihre Bedürf­nis­se zuge­schnit­ten? 
  3. Ein­zig­ar­ti­ges Wert­ver­spre­chen (UVP): For­mu­liert und prä­gnant, war­um eure Lösung beson­ders ist. Zum Bei­spiel: „Schnel­ler, nach­hal­ti­ger, effi­zi­en­ter.“ 
  4. Kanä­le: Wie und wo kom­mu­ni­ziert ihr euren USP am effek­tivs­ten (z. B. durch Con­tent-Mar­ke­ting, Social Media oder Tes­ti­mo­ni­als)? 
  5. Unfai­rer Vor­teil: Was macht euren USP schwer kopier­bar? Etwa eine exklu­si­ve Tech­no­lo­gie, beson­de­re Exper­ti­se oder ein star­kes Netz­werk? 

4. Wählt geeig­ne­te Mar­ke­ting­ka­nä­le und ‑metho­den 

Im nächs­ten Schritt ist es wich­tig, bestehen­de Mar­ke­ting­pro­zes­se zu opti­mie­ren. Dabei kann es euch hel­fen, ein SIPOC-Dia­gramm zu erstel­len. Wie ihr dabei vor­geht, erklä­ren wir im vor­he­ri­gen Kapi­tel Nach­hal­tig wach­sen für Impact-Start­ups: Team, Struk­tur und Kul­tur“.  

Mar­ke­ting-Metho­den, die ihr nut­zen könnt: 

  • Con­tent-Mar­ke­ting zur Bereit­stel­lung wert­vol­ler Inhal­te 
  • Social Sel­ling durch sozia­le Netz­wer­ke für Reich­wei­te und Enga­ge­ment 
  • SEO zur Ver­bes­se­rung der Online-Sicht­bar­keit 
  • Emp­feh­lungs­mar­ke­ting durch Moti­va­ti­on zufrie­de­ner Kund*innen, eure Lösung wei­ter­zu­emp­feh­len 

5.  Wählt geeig­ne­te Ver­triebs­ka­nä­le 

Anschlie­ßend könnt ihr eine Mul­tich­an­nel-Stra­te­gie ent­wi­ckeln, die aus unter­schied­li­chen Ver­triebs­ka­nä­len besteht – online wie off­line. Zudem soll­tet ihr bestehen­de Ver­triebs­pro­zes­se opti­mie­ren. Dabei kann erneut die Erstel­lung eines SIPOC-Dia­gramms hel­fen (sie­he vor­he­ri­ges Kapi­tel Nach­hal­tig wach­sen für Impact-Start­ups: Team, Struk­tur und Kul­tur).  

Typi­sche Ver­triebs­ka­nä­le sind:  

  • Direk­te Ver­triebs­ka­nä­le wie Prä­senz­han­del (sta­tio­nä­rer Ver­kauf), E‑Mail-Mar­ke­ting, E‑Commerce 
  • Indi­rek­te Ver­triebs­ka­nä­le wie Part­ner­schaf­ten mit ande­ren Unter­neh­men, Groß­han­del, Fran­chise 
  • Moder­ne digi­ta­le Ver­triebs­ka­nä­le wie Mobi­le Apps, Web­i­na­re und Online-Schu­lun­gen, Con­tent-Mar­ke­ting (Blogs, Vide­os, Pod­casts) 

6. Schult euer Mar­ke­ting- und Ver­triebs­team 

Alle Stra­te­gien hel­fen nichts, wenn ihr das zustän­di­ge Team nicht mit ins Boot holt. Führt des­halb regel­mä­ßi­ge Mar­ke­ting- und Ver­triebs­trai­nings durch. Wie ihr vor­han­de­ne Wis­sens­lü­cken aus­macht und Wei­ter­ent­wick­lungs­maß­nah­men ent­wi­ckelt, könnt ihr im Kapi­tel „Nach­hal­tig wach­sen für Impact-Start­ups: Team, Struk­tur und Kul­tur“ nach­le­sen.  

Ver­schie­de­ne Wachs­tums­sze­na­ri­en ent­wi­ckeln 

Zukunfts­fä­hig­keit bedeu­tet, nicht nur den Ide­al­fall zu pla­nen, son­dern alle mög­li­chen Ent­wick­lun­gen vor­aus­schau­end zu durch­den­ken. So ent­wi­ckelt ihr fun­dier­te Wachs­tums­sze­na­ri­en:  

1. Ana­ly­siert das his­to­ri­sche Wachs­tum eures Start­ups 

Um rea­lis­ti­sche Pro­gno­sen zu erstel­len, soll­tet ihr zunächst eure bis­he­ri­gen Wachs­tums­ra­ten ana­ly­sie­ren. Betrach­tet dafür den Umsatz der letz­ten Jah­re und ver­gleicht die Ent­wick­lung mit rele­van­ten Bran­chen­bench­marks und Wett­be­wer­bern. Betrach­tet zusätz­lich, ob euer Wachs­tum gleich­zei­tig mehr Wir­kung erzielt hat. 
Bei­spiel: Ein Tech­no­lo­gie-Start­up hat­te in den letz­ten drei Jah­ren eine jähr­li­che Wachs­tums­ra­te von 20 Pro­zent. Die­ser his­to­ri­sche Trend bil­det die Grund­la­ge für die Pro­gno­sen. 

Außer­dem könnt ihr Schlüs­sel­kenn­zah­len wie die durch­schnitt­li­che jähr­li­che Wachs­tums­ra­te (CAGR), die Umsatz­wachs­tums­ra­te oder die Kund*innenwachstumsrate nut­zen, um ein kla­res Bild zu bekom­men. Die For­mel für die Umsatz­wachs­tums­ra­te lau­tet: 

 (Umsatz des lau­fen­den Jah­res – Umsatz des Vor­jah­res) / Umsatz des Vor­jah­res × 100. 

2. Betrach­tet exter­ne Fak­to­ren, die euer Wachs­tum beein­flus­sen kön­nen 

Neben den inter­nen Daten ist es wich­tig, exter­ne Ein­flüs­se zu berück­sich­ti­gen. Mit einem Top-Down-Ansatz könnt ihr makro­öko­no­mi­sche Fak­to­ren, wie Bran­chen­trends das BIP-Wachs­tum, oder regu­la­to­ri­sche Anfor­de­run­gen ana­ly­sie­ren. Der Bot­tom-Up-Ansatz beginnt dage­gen mit spe­zi­fi­schen Unter­neh­mens­da­ten, wie dei­nem Markt­an­teil oder Umsatz, und baut dar­auf auf.  

Expert*innenmeinungen, Manage­ment­stra­te­gien und Markt­stim­mun­gen kön­nen euch dabei hel­fen, Chan­cen und Risi­ken ein­zu­schät­zen. 

Indem ihr Markt- und Impact­trends und uner­schlos­se­ne Märk­te ana­ly­siert, könnt ihr Expan­si­ons­mög­lich­kei­ten erken­nen. 

3. Ent­wi­ckelt kon­kre­te Wachs­tums­sze­na­ri­en 

Mit den gesam­mel­ten Daten könnt ihr ver­schie­de­ne Sze­na­ri­en für die Zukunft durch­spie­len:  

  • Best-Case-Sze­na­rio: Stellt euch vor, dass alles opti­mal ver­läuft. Eure Lösung wird schnell akzep­tiert, Finan­zie­rungs­run­den ver­lau­fen erfolg­reich, die tat­säch­li­che Wir­kung über­steigt eure Erwar­tun­gen und euer Wachs­tum erreicht ein neu­es Level. Geht z. B. davon aus, dass der Umsatz die Erwar­tun­gen um 50% über­trifft oder ihr deut­lich mehr Kund*innen gewinnt als geplant.  
  • Base-Case-Sze­na­rio: Ori­en­tiert euch an den durch­schnitt­li­chen Ent­wick­lun­gen und his­to­ri­schen Daten. Dem­entspre­chend plant ihr mit ste­ti­gem Wachs­tum, sta­bi­len Ein­nah­men und kon­trol­lier­ten Aus­ga­ben – eure Pro­jek­te lau­fen wie geplant, und die meis­ten Kund*innen zah­len pünkt­lich. 
  • Worst-Case-Sze­na­rio: Hier geht ihr vom schlech­tes­ten mög­li­chen Fall aus. Das könn­te eine lang­sa­me Pro­dukt­ein­füh­rung, Ver­zö­ge­run­gen bei Finan­zie­rungs­run­den, aus­blei­ben­de Wir­kung oder eine ungüns­ti­ge Markt­ent­wick­lung umfas­sen. Die Fol­ge wäre ein Ein­bruch des Geschäfts.  

Bei­spie­le: Nehmt an, dass Zah­lun­gen von Kund*innen stark ver­zö­gert ein­ge­hen, Pro­jek­te nicht voll­stän­dig ver­re­chen­bar sind oder Ver­kaufs­be­mü­hun­gen schei­tern.  

4. Lei­tet Maß­nah­men aus den Sze­na­ri­en ab 

Anschlie­ßend könnt ihr Stra­te­gien ent­wi­ckeln, um die Chan­cen im Best-Case-Sze­na­rio zu maxi­mie­ren, das Base-Case-Sze­na­rio als soli­de Basis abzu­si­chern und die Risi­ken im Worst-Case-Sze­na­rio zu mini­mie­ren. So bleibt ihr fle­xi­bel, könnt früh­zei­tig reagie­ren und euer Wachs­tum gezielt steu­ern. 

Nächs­ter Schritt: KPIs mes­sen

Ein wich­ti­ger Schritt ist geschafft: Ihr habt ange­fan­gen, euer Start­up in wirt­schaft­li­cher Hin­sicht für die Wachs­tums­pha­se fit zu machen!  

Bevor ihr zur Mes­sung von KPIs über­geht und ein Refe­renz­sze­na­rio erstellt, soll­tet ihr auch euer Team, eure Struk­tu­ren und eure Orga­ni­sa­ti­ons­kul­tur auf die Growth-Pha­se vor­be­rei­ten (Kapi­tel „Nach­hal­tig wach­sen für Impact-Start­ups: Team, Pro­zes­se und Kul­tur) und euer Wir­kungs­ma­nage­ment (LINK 2) opti­mie­ren.