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Wir­kungs­ori­en­tiert ska­lie­ren: Steue­rung, Vali­die­rung und Wachs­tum für Impact-Start­ups

Hier bist du rich­tig, wenn … 

  • euer ope­ra­ti­ves Modell aus­ge­reift und erprobt ist.
  • ihr nach­ge­wie­sen habt, dass euer Ansatz wirkt.
  • ihr über aus­rei­chen­de finan­zi­el­le und per­so­nel­le Res­sour­cen ver­fügt.
  • eure Orga­ni­sa­ti­on bereit für Ver­än­de­run­gen und Wachs­tum ist.
  • die Ska­lie­rung im Ein­klang mit eurer Mis­si­on und eurem ange­streb­ten sys­te­mi­schen Wan­del steht.

Die­ses Kapi­tel hilft dabei, … 

  • eine pas­sen­de Ska­lie­rungs­stra­te­gie zu wäh­len.
  • ein impact-ori­en­tier­tes Advi­so­ry Board auf­zu­bau­en.
  • euer Team im Bereich Impact wei­ter­zu­bil­den und eine gemein­sa­me Spra­che zu fin­den.
  • exter­ne Vali­die­rung und Ska­lie­rung eures Impacts zu beden­ken.

Eure Ska­lie­rungs­stra­te­gie auf­bau­en 

Um den Impact eurer Lösung nach­hal­tig zu mul­ti­pli­zie­ren, gibt es ver­schie­de­ne Hebel und Stra­te­gien: 

Ska­lie­rung sozia­ler Wir­kung 

Die Ber­tels­mann Stif­tung hat 2015 eine euro­päi­sche Stu­die durch­ge­führt, die die oben auf­ge­führ­ten natio­na­len und trans­na­tio­na­len Ska­lie­rungs­stra­te­gien und deren Erfolgs­fak­to­ren unter­sucht. Zur Publi­ka­ti­on geht es hier.

Wenn ihr auch für eine Stra­te­gie ent­schie­den habt, geht es dar­an, rele­van­te Erfolgs­fak­to­ren zu iden­ti­fi­zie­ren. Dabei soll­tet ihr Aspek­te wie Repli­zier­bar­keit, Res­sour­cen­mo­bi­li­sie­rung und Manage­ment­kom­pe­tenz berück­sich­ti­gen. Eben­falls wich­tig: Mög­li­cher­wei­se ver­än­dert sich auf einem neu­en Markt oder bei einer neu­en Ziel­grup­pe das Umfeld. Das betrifft nicht nur direk­te Akteu­re, son­dern auch Rah­men­be­din­gun­gen und Wech­sel­wir­kun­gen im Sys­tem. Nur weil es ähn­li­che Pro­ble­me gibt, heißt das nicht, dass das Pro­blem die­sel­ben Ursa­chen hat. Um das zu prü­fen, führt ihr am bes­ten eine erneu­te Ursa­chen­ana­ly­se durch (Kapi­tel „Problem‑, Ziel­grup­pen- und Stake­hol­der­ana­ly­se: Der ers­te Schritt zum Impact-Start­up“).

Defi­niert kla­re Zie­le und Mei­len­stei­ne für eure Ska­lie­rung, plant not­wen­di­ge Res­sour­cen und Anpas­sun­gen eures Geschäfts­mo­dells und eta­bliert Pro­zes­se zur kon­ti­nu­ier­li­chen Über­prü­fung eurer Ska­lie­rungs­fort­schrit­te. Dabei soll­tet ihr ste­tig Feed­back von Ziel­grup­pen und Stake­hol­dern ein­bin­den und, wenn nötig, eure Stra­te­gie anpas­sen.

Ska­lie­rung vs. linea­res Wachs­tum  

Linea­res Wachs­tum bedeu­tet, dass der Umsatz pro­por­tio­nal zum Ein­satz von Res­sour­cen steigt. Bei die­ser Art des Wachs­tums bleibt der Ska­lie­rungs­fak­tor kon­stant. Das heißt, für jede zusätz­li­che Res­sour­cen­ein­heit (z. B. Mitarbeiter*in, Maschi­nen) erhält man einen gleich­blei­ben­den Zuwachs an Leis­tung oder Umsatz. 

Ech­te Ska­lie­rung hin­ge­gen zielt dar­auf ab, den Umsatz und die Wir­kung über­pro­por­tio­nal zu stei­gern, ohne dass Kos­ten und Res­sour­cen­ein­satz im glei­chen Maße zuneh­men. Dies ermög­licht ein effi­zi­en­te­res und pro­fi­ta­ble­res Wachs­tum. 

Infra­struk­tur und Exper­ti­se für eine sys­te­ma­ti­sche Impact-Mes­sung und ‑Steue­rung eta­blie­ren

Für eine nach­hal­ti­ge Ska­lie­rung braucht ihr neben einer kla­ren Stra­te­gie das rich­ti­ge Wis­sen und die pas­sen­den Struk­tu­ren. Ein Advi­so­ry Board, ein Impact Hand­book und geziel­te Schu­lun­gen hel­fen euch, Impact stra­te­gisch zu steu­ern und als fes­ten Bestand­teil eurer Unter­neh­mens­kul­tur zu ver­an­kern.

1. Baut ein Advi­so­ry Board auf 

Ein gut zusam­men­ge­stell­tes Advi­so­ry Board kann die Stra­te­gie, das Wachs­tum und die Ent­schei­dungs­fin­dung eures Start­ups in der Ska­lie­rungs­pha­se maß­geb­lich berei­chern und euch einen ent­schei­den­den Wett­be­werbs­vor­teil ver­schaf­fen. Die Ein­bin­dung von Impact-Expert*innen, Data Sci­en­tists und Wissenschaftler*innen in euer Advi­so­ry Board ist beson­ders vor­teil­haft: 

  • Stra­te­gie­ent­wick­lung: Sie kön­nen euch hel­fen, daten­ge­trie­be­ne Stra­te­gien zu ent­wi­ckeln und umzu­set­zen, was für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit ent­schei­dend ist. 
  • Netz­werk: Impact-Expert*innen brin­gen ihre Erfah­rung in euer Impact-Manage­ment ein und unter­stüt­zen euch, ein grö­ße­res Impact-Netz­werk auf­zu­bau­en. 
  • Fach­wis­sen: Wissenschaftler*innen brin­gen fun­dier­tes Fach­wis­sen und aktu­el­le For­schungs­er­kennt­nis­se ein, die für inno­va­ti­ve Lösun­gen wert­voll sind. 
  • Daten­ana­ly­se: Data Sci­en­tists kön­nen euch bei der Nut­zung von Advan­ced Ana­ly­tics unter­stüt­zen, um aus euren Daten wert­vol­le Erkennt­nis­se zu gewin­nen und Vor­her­sa­gen zu tref­fen. 

Um ein effek­ti­ves Advi­so­ry Board mit Impact-Expert*innen, Data Sci­en­tists und Wissenschaftler*innen auf­zu­bau­en, …

  1. defi­niert kla­re Zie­le und Erwar­tun­gen für das Board,
  2. sucht nach Expert*innen mit rele­van­tem Hin­ter­grund und Erfah­rung in eurem Bereich,
  3. stellt sicher, dass die Mit­glie­der diver­se Per­spek­ti­ven und Fach­kennt­nis­se ein­brin­gen, 
  4. eta­bliert regel­mä­ßi­ge Tref­fen und kla­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge und
  5. nutzt das Board gezielt für Schlüs­sel­ak­ti­vi­tä­ten sowie stra­te­gi­sche Ent­schei­dun­gen. 

2. Schult eure Mit­ar­bei­ten­den zu Impact-The­men 

Durch die Erstel­lung eines Impact Hand­books und die kon­ti­nu­ier­li­che Schu­lung eurer Mit­ar­bei­ten­den könnt ihr sicher­stel­len, dass eure Impact-Stra­te­gie in allen Unter­neh­mens­be­rei­chen gelebt und umge­setzt wird. Die Vor­tei­le auf einen Blick:

  • Gemein­sa­mes Ver­ständ­nis: Ein Impact Hand­book schafft ein ein­heit­li­ches Ver­ständ­nis für eure Mis­si­on und Impact-Zie­le im gesam­ten Unter­neh­men.
  • Ver­stärk­te Wir­kung: Sen­si­bi­li­sier­te Mit­ar­bei­ten­de kön­nen in ihren täg­li­chen Ent­schei­dun­gen und Hand­lun­gen bewuss­ter auf posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen ach­ten. 
  • Mit­ar­bei­ten­den­mo­ti­va­ti­on: Die Ver­mitt­lung eurer Impact-Visi­on kann die Moti­va­ti­on und das Enga­ge­ment der Mit­ar­bei­ten­den stei­gern. 
  • Kon­sis­ten­te Kom­mu­ni­ka­ti­on: Ein Leit­fa­den hilft allen Mit­ar­bei­ten­den, eure Impact-Stra­te­gie ein­heit­lich nach außen zu kom­mu­ni­zie­ren. 
  • Wett­be­werbs­vor­teil: Gut geschul­te Mit­ar­bei­ten­de kön­nen euren Impact-Ansatz bes­ser gegen­über Kund*innen und Investor*innen ver­tre­ten. 

Um ein Impact Hand­book zu erstel­len und eure Mit­ar­bei­ten­den zu schu­len, könnt ihr wie folgt vor­ge­hen: 

  1. Defi­niert eure Impact-Zie­le und ‑Metri­ken klar und ver­ständ­lich. Eine Anlei­tung, wie ihr das genau macht, und Bei­spiel­in­di­ka­to­ren fin­det ihr im Kapi­tel „Wachs­tum mit Ver­ant­wor­tung: Wir­kungs­ma­nage­ment für Impact-Start­ups
  2. Nutzt Kol­la­bo­ra­ti­ons­tools oder Pro­jekt­ma­nage­ment­tools, um das Hand­book gemein­sam zu erstel­len und allen zugäng­lich zu machen. 
  3. Struk­tu­riert das Hand­book in leicht ver­ständ­li­che Abschnit­te, z. B. Unter­neh­mens­mis­si­on, Impact-Stra­te­gie, Mess­me­tho­den und Best Prac­ti­ces. 
  4. Inte­griert kon­kre­te Bei­spie­le und Fall­stu­di­en, um die prak­ti­sche Anwen­dung zu ver­deut­li­chen. 
  5. Ent­wi­ckelt inter­ak­ti­ve Schu­lungs­for­ma­te wie Work­shops oder E‑Lear­ning-Modu­le, um die Inhal­te zu ver­mit­teln. 

Schu­lun­gen zum The­ma Wir­kung 

Der SKa­la-CAM­PUS bie­tet indi­vi­du­el­le Lern­rei­sen zum The­ma Wir­kung an – in Form von Leit­fä­den, Übungs­auf­ga­ben, Video-Tuto­ri­als und Wei­ter­bil­dun­gen. Inte­griert geziel­te Impact-Schu­lun­gen in das Onboar­ding neu­er Mit­ar­bei­ten­der. Der SKa­la-CAM­PUS rich­tet sich beson­ders an NPOs im sozia­len Sek­tor. Vie­le der Metho­den und Tipps las­sen sich aller­dings auch auf Impact-Start­ups anwen­den.

  1. Imple­men­tiert regel­mä­ßi­ge Impact-Mee­tings, um das The­ma prä­sent zu hal­ten und Updates zu kom­mu­ni­zie­ren. Ermu­tigt Mit­ar­bei­ten­de, eige­ne Impact-Ideen ein­zu­brin­gen und umzu­set­zen und ver­knüpft Impact-Zie­le ggf. mit Leis­tungs­be­ur­tei­lun­gen und Anreiz­sys­te­men, um die Bedeu­tung zu unter­strei­chen. 
  2. Inklu­diert euer Impact Hand­book in euren Code of Con­duct

Hin­weis 

Wenn eure Stra­te­gie auf Wis­sens­wei­ter­ga­be oder Part­ner­schaf­ten setzt, stellt sicher, dass eure Lösung auch in ande­ren Hän­den die gewünsch­te Wir­kung ent­fal­tet. Teilt dazu euer Impact Hand­book und den Code of Con­duct und bleibt im regel­mä­ßi­gen Aus­tausch mit Partner*innen und Nutzer*innen.

Nächs­ter Schritt: KPIs mes­sen

Ihr habt ange­fan­gen, euch für die Ska­lie­rungs­pha­se eures Start­ups vor­zu­be­rei­ten, eine soli­de Ska­lie­rungs­stra­te­gie ent­wi­ckelt, ein erfah­re­nes Advi­so­ry Board ein­ge­setzt und über exter­ne Vali­die­rung eures Impacts nach­ge­dacht.

Um daten­ba­sier­te Geschäfts­ent­schei­dun­gen in eurer Ska­lie­rungs­pha­se tref­fen zu kön­nen, soll­tet ihr nun eure KPIs mes­sen. Das tun wir im nächs­ten Schritt.