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Impact Report­ing: Trans­pa­renz und Stan­dards für effek­ti­ves Impact Inves­t­ing

Impact Inves­t­ing gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung, doch wie kön­nen wir wirk­lich nach­voll­zie­hen, wel­che Wir­kung Inves­ti­tio­nen erzie­len?


Lisa Knob, Mana­ge­rin bei evo­lu­tiq Impact Advi­so­ry

Impact Inves­t­ing gewinnt zuneh­mend an Bedeu­tung, doch wie kön­nen wir wirk­lich nach­voll­zie­hen, wel­che Wir­kung Inves­ti­tio­nen erzie­len? Impact Report­ing spielt dabei als inte­gra­ler Bestand­teil eines effek­ti­ven Impact Manage­ments (Defi­nie­ren, Mes­sen, Mana­gen und Berich­ten) eine ent­schei­den­de Rol­le. Neue Stan­dards wie die Impact Per­for­mance Report­ing Norms von Impact Fron­tiers kön­nen dabei hel­fen, die Aus­wir­kun­gen der Inves­ti­tio­nen sys­te­ma­tisch zu erfas­sen und nach­voll­zieh­bar zu kom­mu­ni­zie­ren.

War­um ist Impact Report­ing wich­tig?

Impact Report­ing ist ein wesent­li­cher Bestand­teil, um Trans­pa­renz und Ver­trau­en zwi­schen Akteu­ren wie Vermögensverwalter*innen, Investor*innen, Poli­tik, Regu­lie­rungs­be­hör­den, NGOs und der brei­ten Öffent­lich­keit zu schaf­fen. Durch kla­re und nach­voll­zieh­ba­re Berich­te wer­den nicht nur die Wir­kung sicht­bar gemacht, son­dern auch fun­dier­te Ent­schei­dun­gen ermög­licht. Wäh­rend eini­ge Impact Reports pri­mär zu Mar­ke­ting­zwe­cken genutzt wer­den, ent­wi­ckelt sich der Markt zuneh­mend in Rich­tung eines evi­denz­ba­sier­ten und pro­fes­sio­nel­len Reportings. Ein sol­ches Report­ing stärkt den Aus­tausch zwi­schen den Akteu­ren, lie­fert Erkennt­nis­se für den Markt, zieht neue Investor*innen an und hilft Orga­ni­sa­tio­nen, ihre Rol­le als Vor­rei­ter im Bereich Impact Inves­t­ing zu fes­ti­gen.

War­um sind ein­heit­li­che Berichts­stan­dards not­wen­dig?

Impact Reports wei­sen eine hohe struk­tu­rel­le und inhalt­li­che Viel­falt auf. Sie unter­schei­den sich unter ande­rem in der Häu­fig­keit der Bericht­erstat­tung, den zen­tra­len Bestand­tei­len sowie in der Aus­wahl rele­van­ter Key Per­for­mance Indi­ca­tors. Die Viel­falt der Impact Reports zeigt, wie dyna­misch und kom­plex der Impact-Inves­t­ing-Sek­tor ist. Sie macht aber auch deut­lich, wie wich­tig ein­heit­li­che Berichts­stan­dards sind, um Trans­pa­renz und Ver­gleich­bar­keit zu gewähr­leis­ten, ohne dabei die Fle­xi­bi­li­tät für maß­ge­schnei­der­te Ansät­ze zu ver­lie­ren.

Regu­la­to­rik und Markt­stan­dards

Wäh­rend in Groß­bri­tan­ni­en mit der Ein­füh­rung einer Impact-Kate­go­rie im Sus­taina­bi­li­ty Dis­clo­sure Regime (SDR) im Novem­ber 2023 bereits regu­la­to­ri­sche Rah­men­be­din­gun­gen für Impact Inves­ti­tio­nen gesetzt wur­den, gibt es im EU Sus­tainable Finan­ce Frame­work der­zeit kei­ne spe­zi­fi­sche Kate­go­rie für Impact Inves­t­ing. Ins­be­son­de­re die Sus­tainable Finan­ce Dis­clo­sure Regu­la­ti­on (SFDR) defi­niert Impact Inves­t­ing nicht geson­dert, son­dern deckt mit den Prin­ci­pal Adver­se Impacts (PAIs) ledig­lich nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen ab. Da inter­na­tio­na­le Vor­ga­ben unein­heit­lich oder gar nicht vor­han­den sind, ori­en­tie­ren sich aktu­el­le Impact Reports an Markt­stan­dards und ‑prak­ti­ken, die von inter­na­tio­na­len Stan­dard­set­zern wie Impact Fron­tiers oder dem Glo­bal Impact Inves­t­ing Net­work ent­wi­ckelt und ste­tig ver­bes­sert wer­den.

Die Impact Per­for­mance Report­ing Norms

In die­sem Kon­text eta­blie­ren sich die im Jahr 2024 ent­wi­ckel­ten Impact Per­for­mance Report­ing Norms von Impact Fron­tiers. Die­ser Berichts­stan­dard ist ein weg­wei­sen­des Frame­work für die stan­dar­di­sier­te und prak­ti­ka­ble Bericht­erstat­tung von Impact-Inves­ti­tio­nen in Pri­va­te Mar­kets. Sie wur­den in enger Zusam­men­ar­beit mit Markt­ak­teu­ren aus dem Impact-Inves­t­ing-Sek­tor ent­wi­ckelt und set­zen gemein­sa­me Erwar­tun­gen an das Impact Report­ing. Auch wenn vie­le Markt­teil­neh­men­de noch eige­ne Model­le ver­wen­den, ist lang­fris­tig zu erwar­ten, dass sich ein­heit­li­che Markt­stan­dards durch­set­zen. Das IMMPACT Model, ent­wi­ckelt von der Ber­tels­mann Stif­tung, PHI­NEO, der Bun­des­in­itia­ti­ve Impact Inves­t­ing und SEND, könn­te künf­tig die Impact Report­ing Norms als Stan­dard im Bereich Impact Trans­pa­ren­cy inte­grie­ren.

Wohin geht sich die Rei­se?

Die Zukunft des Impact Reportings wird von einer stär­ke­ren Stan­dar­di­sie­rung und Ver­gleich­bar­keit geprägt sein, wobei jedoch auf­grund der hete­ro­ge­nen Impact Inves­t­ing Ansät­ze und der Unter­schie­de in der Mess­bar­keit ver­schie­de­ner Wir­kun­gen aus­rei­chend Fle­xi­bi­li­tät erhal­ten blei­ben muss.

Dabei sind fol­gen­de Ent­wick­lun­gen beson­ders rele­vant:

  • Impact Dis­clo­sure Gui­dance von einer Grup­pe gro­ßer insti­tu­tio­nel­ler Investor*innen, die nicht nur das Report­ing, son­dern auch das Impact Manage­ment wei­ter­ent­wi­ckeln.
  • Die Nor­men und Gui­dance mar­kie­ren nicht das Ende, son­dern den Beginn eines kon­ti­nu­ier­li­chen Stan­dar­di­sie­rungs­pro­zes­ses.
  • Wie bereits bei Manage­ment­stan­dards wie den Impact Prin­ci­ples gese­hen, wer­den auch Report­ing-Stan­dards eine soli­de Grund­la­ge bil­den, die in den nächs­ten Jah­ren ledig­lich punk­tu­el­le Anpas­sun­gen erfor­dert.
  • Regu­lie­rungs­be­hör­den inte­grie­ren Impact Inves­t­ing zuneh­mend in ihre Vor­schrif­ten, wodurch die Stan­dar­di­sie­rung und damit die Anfor­de­run­gen an das Report­ing wei­ter stei­gen wer­den.

Für wei­te­re Infor­ma­tio­nen ver­wei­sen wir ger­ne auf das Impact Report­ing Web­i­nar der Bun­des­in­itia­ti­ve Impact Inves­t­ing, das am Mitt­woch, den 9. April von 16–17 Uhr statt­fin­det.  In die­sem Web­i­nar wer­den metho­di­sche, prak­ti­sche, aka­de­mi­sche und regu­la­to­ri­sche Per­spek­ti­ven zusam­men­ge­bracht. Hier geht’s zur Anmel­dung.

Zur Autorin:

Lisa Knob arbei­tet als Mana­ge­rin bei evo­lu­tiq Impact Advi­so­ry, der Köl­ner Bou­tique-Bera­tung zu Impact und Nach­hal­tig­keits­ma­nage­ment. Dort berät sie Finanz­un­ter­neh­men in den Berei­chen Stra­te­gie, Wir­kungs­mes­sung und Wir­kungs­ma­nage­ment. Lisa pro­mo­viert par­al­lel am Lehr­stuhl für Sus­tainable Finan­ce der Uni­ver­si­tät Kas­sel zum The­ma Impact Inves­t­ing und forscht unter ande­rem zu Impact Report­ing von Fonds. Zuvor war sie 4 Jah­re im Sus­tainable Finan­ce Team bei Deloit­te tätig, wo sie sich vor allem mit regu­la­to­ri­schen The­men im Zusam­men­hang mit dem EU-Akti­ons­plan beschäf­tig­te.