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Impact Report­ing: Trans­pa­renz und Stan­dards für effek­ti­ves Impact Inves­t­ing

Unter­schätz­te First-Time-Funds

 

Auch wenn man kein first-time-Team ist, muss man sich dar­auf ein­stel­len, dass es im Markt vie­le Vor­ur­tei­le gegen First-Timer gibt. Inter­es­san­ter­wei­se über­se­hen die meis­ten Kri­ti­ker dabei, dass First-Time-Funds ein gro­ßes Poten­zi­al zur Out­per­for­mance haben. Mein per­sön­li­cher Plan: Sobald ich wie­der mehr per­sön­li­che Liqui­di­tät habe und ers­te Rück­zah­lun­gen von unse­rem Fonds erhal­te, wer­de ich sel­ber aus­schließ­lich in First-Time-Impact-Fund-Mana­ger inves­tie­ren.

 

War­um? Sie haben gar kei­ne ande­re Wahl, als abso­lut com­mit­ted zu sein. Und sie haben auch noch nicht die Lega­cy von Bestands­fonds. Das heißt: Win First-Time-Fund-Mana­ger kann sich voll und ganz auf sei­nen aktu­el­len und ein­zi­gen Fonds kon­zen­trie­ren. Um die Her­aus­for­de­run­gen unse­rer Zeit zu lösen, brau­chen wir vie­le neue, wei­te­re Top-Impact-Vehi­kel.

 

„Es wird wahr­schein­lich ein Gang durch die Wüs­te, aber Sie schaf­fen das.“ Das sag­te mir vor eini­gen Jah­ren Dr. Uli Gra­ben­war­ter vom Euro­pean Invest­ment Fund/​EIF, als ich ein Gespräch mit ihm führ­te und ihm von unse­rem Plan erzähl­te, einen Impact Fonds auf­zu­le­gen. In Afri­ka war ich bis dahin oft gewe­sen, aber nie wirk­lich in der Saha­ra. Heu­te ver­ste­he ich, was Dr. Gra­ben­war­ter damals mein­te. Höhen und Tie­fen lie­gen extrem eng bei­ein­an­der. Ich muss geste­hen: Ich fühl­te mich oft wie ein Gum­mi­band, das man nach maxi­ma­ler Deh­nung tat­säch­lich noch ein biss­chen wei­ter deh­nen kann und dann sogar noch ein klei­nes Stück­chen mehr.

 

Auf der ande­ren Sei­te war und ist da die­ser enor­me inne­re Antrieb, der einen nicht auf­hö­ren lässt, wei­ter­zu­ge­hen und auch die rie­si­ge Moti­va­ti­on, jeden Tag die­se trans­for­ma­ti­ven Geschäfts­mo­del­le zu sehen, die wir so drin­gend brau­chen. An dunk­len Tagen war mein per­sön­li­cher Zufluchts­ort der Blick nach innen. Als aus­ge­bil­de­te Yoga­leh­re­rin weiss ich, wie wich­tig und hei­lend es ist, den Blick vom lau­ten, hek­ti­schen und tur­bu­len­ten Außen in das ruhi­ge Inne­re zu rich­ten. Ehr­li­cher­wei­se kos­tet das auch mir manch­mal ziem­lich viel Über­win­dung und die­se Ruhe will nicht unmit­tel­bar ein­keh­ren.

 

Impact Fonds und ihre Rol­le in der Trans­for­ma­ti­on

 

Impact Fonds spie­len eine wich­ti­ge Rol­le in der drin­gend not­wen­di­gen Trans­for­ma­ti­on unse­rer Wirt­schaft. Sie stel­len Kapi­tal bereit für sozia­le und öko­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen für unse­re Gesell­schaft und unse­ren Pla­ne­ten. Wahr­schein­lich könn­te ich mein Geld in der tra­di­tio­nel­len Finanz­welt ein­fa­cher ver­die­nen. Ich habe die­se aber bewusst hin­ter mir gelas­sen, weil ich dafür bren­ne, den Wan­del in Rich­tung einer rege­ne­ra­ti­ven Wirt­schaft pro-aktiv mit Impact Invest­ments vor­an­zu­trei­ben.

 

Als Mut­ter zwei­er Kin­der will ich, dass mei­ne Kin­der auch noch in 20 Jah­ren leben­de Koral­len, leben­de Bie­nen und Schmet­ter­lin­ge und leben­de Glet­scher auf die­sem wun­der­schö­nen Pla­ne­ten vor­fin­den. Sozia­le und öko­lo­gi­sche Inno­va­tio­nen, gepaart mit Tech­no­lo­gie, brin­gen Ska­lie­rungs­po­ten­zi­al und gesun­des wirt­schaft­li­ches Wachs­tum. Dies ermög­licht es uns, den Wan­del vom der­zei­ti­gen dege­ne­ra­ti­ven Wachs­tums­mo­dell hin zu einem rege­ne­ra­ti­ven Wachs­tums­mo­dell ein­zu­lei­ten. Die Zeit dazu war nie dring­li­cher.

 

Pri­vat­in­ves­to­ren kön­nen die­sen Wan­del allei­ne nicht ein­lei­ten. Auch die Poli­tik ist gefor­dert, lang­fris­tig zu den­ken und zu agie­ren. Es braucht drin­gend attrak­ti­ve­re Rah­men­be­din­gun­gen für jun­ge Unter­neh­men, die sol­che Inno­va­tio­nen för­dern. Durch die­se jun­gen Pio­nie­re sind auch alt­ein­ge­ses­se­ne Unter­neh­men gefor­dert, umzu­den­ken. Nach­hal­tig­keit ist heu­te kein Luxus mehr, es ist ein essen­ti­el­les und lang­fris­ti­ges Über­le­bens­kri­te­ri­um. Attrak­ti­ve­re recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen braucht es aber auch für Inves­to­ren, zum Bei­spiel für Stif­tun­gen, die ein so rie­si­ges Poten­zi­al als Mul­ti­pli­ka­tor und Brü­cke zum Impact Inves­t­ing und zu einer rege­ne­ra­ti­ven Wirt­schaft haben.

 

„Radi­cal Col­la­bo­ra­ti­on“ wird über­all pro­pa­giert, aber in der Pra­xis lei­der viel zu wenig gelebt. Zu viel Gere­de und zu wenig Taten. Lei­der nichts neu­es. Mich per­sön­lich moti­viert aber nicht der Ver­gleich mit ande­ren, son­dern, dass jeder Schritt nach vor­ne wei­ter­hilft. Per­sön­lich und pro­fes­sio­nell.