2. Prototyping-Phase | 2.1 Prototyp entwickeln[1]
2.1.1 [2]So entwickelst du deinen ersten Prototyp und findest deine Schlüsselmetrik BUILD
In der Prototyping-Phase machst du die Idee deines Impact-Startups greifbar und sammelst echte Nutzererfahrungen. Hier lernst du, wie du einen funktionierenden Prototyp entwickelst und mit einer Schlüsselmetrik frühzeitig deinen Impact messen kannst.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe genau kennst.
- das Problem, die Lösung und den Impact klar benennen kannst.
- alle Ressourcen hast, um einen Prototyp zu entwickeln.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - einen funktionsfähigen Prototyp zu entwickeln.
- die „One Metric That Matters” (OMTM) für die frühe Wirkungsmessung deines Projekts zu finden.
Hinweis[3]: Hier geht es um die „Impact Beneficiaries“ – also die Nutzer*innen, die von deinem Angebot profitieren. Das heißt, der Fokus liegt darauf, dein Angebot wirkungsvoller und gesellschaftlich relevanter zu machen.
Mit dem geschäftsorientierten und finanziellen Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- Baue einen einfachen Prototyp (Low Fidelity Prototyp)
Bei deinem ersten Prototyp solltest du dich auf die Kernfunktionen konzentrieren, die das Hauptproblem deiner Zielgruppe lösen.
Schritt 1: Bestimme die wichtigsten Funktionen, die das Hauptproblem deiner Zielgruppe lösen. Das könnten die Funktionen spezifischer Dienstleistungen sein, wie persönliche Betreuung oder die Inhalte eines Workshops oder die eines spezifischen Projekts, wie Hilfsmittel. [4]
Schritt 2: Starte mit der einfachsten Version deines Produkts oder Angebots und entwickle diese dann immer weiter. Sie muss nicht perfekt sein oder bereits alle Details enthalten. Es geht zunächst um eine grobe Darstellung der der Lösung. Dies ist dein „Low Fidelity Prototyp”.[5] Hier einige gängige Beispiele für Prototypen: - Landing Page: Entwickle eine simple Website, die deine Lösung präsentiert. Wenn möglich, integriere Call-to-Actions, auf die Nutzer*innen reagieren können und Conversion-Tracking, um diese Reaktionen zu messen.
- Physische Produkte: Nutze einfache Materialien wie Papier, Pappe oder Legosteine, um deine Lösung zu veranschaulichen. Spiele die Lösung mit Deiner Zielgruppe, z.B. in Form von Fokusgruppen, durch und nimm deren Feedback auf.[6]
- Software: Erstelle Wireframes oder klickbare Mockups. Lass Deine Zielgruppe die Mockups ausprobieren und beobachte sie dabei.
- Dienstleistungen: Nutze einfache Darstellungen, z. B. durch Rollenspiele oder Mockups. Auch ein Service Blueprint bietet sich als visuelles Werkzeug an, um deine Lösung detailliert abzubilden. Es umfasst die wichtigsten Prozesse, Berührungspunkte mit der Zielgruppe und den geplanten Impact. Für die Visualisierung eignen sich diverse Tools wie z. B. Miro, Mural, Canva oder Figma. Beobachte, wie deine Zielgruppe im Rollenspiel interagiert und schreibe deine Erkenntnisse mit.
- Identifiziere deine Schlüsselmetrik für frühe Wirkungsmessung auf Stufe 4 der Wirkungstreppe
Wichtig ist an dieser Stelle, dass du bereits eine Wirkungstreppe für dein Projekt erstellt hast. Falls nicht, hole das am besten nach, bevor du weiterliest. Wie du eine Wirkungstreppe baust, erklären wir hier. [Link zu Artikel 1.2.1]
Schritt 1: Fokussiere dich auf die Outcomes[7][8][9]. Wähle eine Metrik, die auf Stufe 4 deiner Wirkungstreppe liegt und einen direkten, messbaren Einfluss auf dein Hauptziel hat. Neben der Impact-Schlüsselmetrik auf Stufe 4 misst du im nächsten Schritt auch die Attraktivität und Nutzung eurer Lösung. Dazu findest du mehr Informationen hier [Link zu Artikel 2.1.2].
Warum Stufe 4?
- Frühzeitige Messbarkeit: Veränderungen auf Stufe 4 (Bewusstsein, Fähigkeiten, Wissen[10], Motivation, Möglichkeit/Gelegenheit) sind in der Regel schneller messbar als Verhaltensänderungen oder langfristige Auswirkungen. Das bedeutet, du kannst deinen Prototyp zeitnah bewerten.
- Direkter Zusammenhang: Wirkungen auf Stufe 4 stehen oft direkter in Verbindung mit deinen Prototyp-Aktivitäten. Höhere Stufen werden häufig durch externe Faktoren beeinflusst, was die Zuordnung der Wirkung erschwert.
- Ressourceneffizienz: Die Messung auf Stufe 4 ist weniger aufwendig und kostspielig als die Analyse langfristiger gesellschaftlicher Auswirkungen.
- Grundlage für weitere Wirkungen: Positive Effekte auf Stufe 4 können Indikatoren für spätere, weiterreichende Wirkungen sein.
- Iterative Verbesserung: Die Fokussierung auf Stufe 4 erlaubt schnelles Feedback und eine zügige Anpassung deines Prototyps.
- Realistische Erwartungen: Bei einem Prototyp ist es oft noch nicht realistisch, weitreichende Verhaltensänderungen oder gesellschaftliche Auswirkungen zu erwarten oder zu messen.
- Fokussierung: Indem du dich auf Stufe 4 konzentrierst, behältst du den Fokus auf die unmittelbaren Ziele des Prototyps, anstatt zu früh zu viel Wirkung zu erwarten.
Beispiele für Indikatoren auf Stufe 4:
- Anzahl der Teilnehmenden, die in einem Test oder einer Prüfung ein bestimmtes Wissensniveau erreichen
- Steigerung der selbsteingeschätzten Kompetenz der Zielgruppe in einem bestimmten Bereich
- Anzahl der Nutzer*innen, die nach einem Training oder Kurs eine neue Fähigkeit beherrschen
- Veränderung in der Einstellung zu einem bestimmten Thema
- Verbesserung der Problemlösungsfähigkeiten in einem bestimmten Bereich
- Steigerung des Bewusstseins für ein gesellschaftliches oder ökologisches Problem
• Gesteigerte Motivation, das eigene Verhalten zu verändern, durch extrinsische oder intrinsische Anreize.
- Gesteigerte Anzahl an Gelegenheiten, eigene (neue) Fähigkeiten anzuwenden.
- Geringere Hürden, um eigene (neue) Fähigkeiten anzuwenden.[11]
Schritt 2: Formuliere deine OMTM so, dass sie den S.M.A.R.T.-Kriterien entspricht.
- Spezifisch: muss klar definiert und eindeutig sein.
- Messbar: muss quantifizierbar sein.
- Attraktiv: muss relevant für dein Ziel sein.
- Realistisch: muss mit deinen verfügbaren Ressourcen erreichbar sein.
- Terminiert: muss zeitlich begrenzt sein. Setze einen Zeitrahmen von zwei bis vier Monaten
Schritt 3: Implementiere ein Messsystem, damit du deine Schlüsselmetrik genau und regelmäßig messen kannst. Definiere eine Baseline, also einen Ausgangswert der als Referenzpunkt dient, um den Zustand vor und nach deinen Maßnahmen zu vergleichen (z. B. Anzahl von Menschen mit Bewusstsein für Bedeutung gesunder Ernährung oder mit Fähigkeiten in Stressresilienz). [12][13]Die Baseline kannst du durch Selbsteinschätzung der Teilnehmenden im Testing oder eigene Recherche festlegen.
Setze konkrete Zielwerte, damit du präzise nachvollziehen kannst, welche Fortschritte du in der Prototyp-Phase machst. Denk daran: Wirkungsorientierung ist ein iterativer Prozess – trau dich, Anpassungen vorzunehmen und kontinuierlich zu lernen!
Geschafft! Du hast einen ersten Prototyp entwickelt und die Schlüsselmetrik für eine erste Wirkungsmessung definiert.
Im nächsten Schritt kannst du beides überprüfen, indem du Feedback von Nutzer*innen sammelst und erste Daten zum Output erhebst. So lernst du, wo es Verbesserungsbedarf gibt.
- Prototyping-Phase | 2.2 MVP entwickeln[14]
2.2.1 [15] MVP entwickeln: Teste dein Angebot unter realen Bedingungen BUILD
Nach dem Prototyp kommt das Minimal Viable Product (MVP): Es ermöglicht dir, mit minimalem Aufwand maximales Wissen über deine Kund*innen zu sammeln und dein Angebot unter realen Bedingungen zu testen. Die Erweiterung auf Outcome-Indikatoren hilft, auch mittelfristige Veränderungen bei deiner Zielgruppe zu erfassen. Wichtig: Sowohl der Prozess des MVP-Entwickelns als auch die Wirkungsmessung sind iterativ und sollten für den maximalen Impact fortlaufend an neueste Erkenntnisse angepasst werden.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe sowie Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- einen validierten Prototyp entwickelt hast.
- für dein Angebot einen ersten Wirkungsbeleg auf Outcome-Ebene erhalten hast.
- für dein Angebot einen Markt identifiziert hast und es skalierbar ist.
- ein initiales Geschäftsmodell entwickelt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - ein Minimal Viable Product (MVP) zu entwickeln.
- die Wirkungsmessung für dein Angebot auf die Outcome-Ebene zu erweitern.
Hinweis: Hier geht es um die „Impact Beneficiaries“ – also die Nutzer*innen, die von deinem Angebot profitieren. Das heißt, der Fokus liegt darauf, dein Angebot wirkungsvoller und gesellschaftlich relevanter zu machen.
Mit dem geschäftsorientierten und finanziellen Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- Entwicklung eines MVP und weiterer Wirkungsindikatoren
Bevor du startest, definiere, welche Funktionen dein MVP unbedingt haben muss und welche du erst später hinzufügst.
Schritt 1: Erstelle eine Feature-Liste und sammle alle potenziellen Features für dein Produkt.
Schritt 2: Kategorisiere die Features nach der MoSCoW Methode:
- Must have: Unverzichtbare Funktionen, ohne die dein MVP nicht funktioniert.
- Should have: Wichtige Features, die einen Mehrwert bieten, aber nicht sofort notwendig sind.
- Could have: Wünschenswerte Features, die später eingebaut werden, wenn es die Zeit und Ressourcen erlauben.
- Won’t have (this time): Features, die für diese Version des Angebots ausgeschlossen sind.
Schritt 3: Priorisiere die Features in jeder Kategorie nach Wichtigkeit.
Schritt 4: Konzentriere sich auf die „Must haves: Entwickle dein MVP zuerst mit den wichtigsten Features, die den größten Einfluss auf deinen Erfolg haben.
MoSCoW Methode
- Ressourcenplanung für den Bau deines MVP
Plane von Anfang an, welche Ressourcen du benötigst. Die folgenden 7 Schritte helfen dabei:
Schritt 1: Zerlege dein Projekt in kleinere, überschaubare Arbeitspakete und schätze den Aufwand für jedes.
Schritt 2: Lege fest, welche Ressourcen du benötigst.
- Personal: z. B. Entwicklerinnen, Designerinnen, Projektmanagerinnen und Quality Assurance (QA)-Testerinnen
- Technologie: z. B. Entwicklungstools, Server und Lizenzen
- Finanzen: z. B. Budget für Entwicklung, Marketing und externe Dienstleistungen
Schritt 3: Erstelle einen Zeitplan: Setze Meilensteine und Deadlines und berücksichtige Abhängigkeiten.
Schritt 4: Plane die Personalressourcen: Verteile die Arbeitspakete auf dein Team und berücksichtige die Auslastung der Mitarbeitenden.
Schritt 5: Kalkuliere die Kosten: Schätze Personalkosten, zusätzliche Technologiekosten und eventuelle externe Dienstleister*innen.
Schritt 6: Visualisiere den Ressourcenbedarf: Erstelle eine Matrix, um den Ressourcenbedarf und mögliche Engpässe zu erkennen.
Schritt 7: Plane Puffer ein: Bereite dich auf unvorhergesehene Herausforderungen vor, indem du Zeitpuffer einbaust.
- Entwickeln von Indikatoren für deine Impact-Ziele (bis Stufe 6 der Wirkungstreppe)
Nun geht es daran, die richtigen Metriken auszuwählen, um den tatsächlichen Impact deines MVP messbar zu machen.
Schritt 1: Fokussiere dich auf Outputs und Outcomes: Messungen bis Stufe 6 zeigen dir, ob dein MVP tatsächlich zu einer messbaren Verbesserung in der Lebenslage deiner Zielgruppe führt.
Warum soll bis Stufe 6 gemessen werden?
- Nachweis der tatsächlichen Veränderung: Du erfasst nicht nur Veränderungen im Bewusstsein und Verhalten (Stufen 4 und 5), sondern auch konkrete Verbesserungen in der Lebenslage der Zielgruppe (Stufe 6).
- Validierung des Konzepts: Du kannst besser beurteilen, ob dein MVP das Potenzial hat, langfristige Veränderungen zu bewirken.
- Frühzeitig Herausforderungen erkennen: Metriken bis Stufe 6 helfen dir, Hindernisse frühzeitig zu erkennen.
- Bessere Entscheidungsgrundlage: Mit Daten bis zur Stufe 6 kannst du fundierte Entscheidungen über die Weiterentwicklung oder Anpassung deines MVP treffen.
- Stärkere Argumentation für Stakeholder: Nachweise über Veränderungen in der Lebenslage der Zielgruppe (Stufe 6) sind überzeugender für Investorinnen und Partnerinnen.
- Frühzeitige Impact-Messung: Obwohl dein MVP noch nicht die volle Wirkung des ausgereiften Produkts hat, kannst du durch die Messung bis Stufe 6 frühzeitig Hinweise auf den gesellschaftlichen Impact (Stufe 7) erhalten.
Schritt 2: Setze klare, messbare, realistische und zeitlich begrenzte Ziele für deine Impact-Indikatoren, indem du sie nach den S.M.A.R.T.-Kriterien formulierst.
• Spezifisch: muss klar definiert und eindeutig sein.
- Messbar: muss quantifizierbar sein.
- Attraktiv: muss relevant für dein Ziel sein.
- Realistisch: muss mit deinen verfügbaren Ressourcen erreichbar sein.
- Terminiert: muss zeitlich begrenzt sein. Setze einen Zeitrahmen von zwei bis vier Monaten.
Schritt 3: Implementiere ein Messsystem: Stelle sicher, dass du die Metriken regelmäßig und präzise messen kannst. Bestimme Baseline und Zielwerte.
Beispiele für Indikatoren bis Stufe 6 der Wirkungstreppe:
Stufe 1 – Aktivitäten finden wie geplant statt
- Anzahl der durchgeführten Workshops/Trainings/Veranstaltungen
- Prozentsatz der planmäßig umgesetzten Projektaktivitäten
- Anzahl der eingesetzten Mitarbeitenden/Freiwilligen
- Menge der verteilten Materialien (z. B. Flyer, Lehrbücher)
- Einhaltung des Zeitplans für Projektmeilensteine
Stufe 2 – Zielgruppen werden erreicht - Anzahl der erreichten Personen aus der Zielgruppe
- Demografische Verteilung der erreichten Zielgruppe (Alter, Geschlecht, etc.)
- Prozentsatz der erreichten Zielgruppe im Verhältnis zur Gesamtzielgruppe
- Anzahl der Anmeldungen/Registrierungen für ein Programm
- Reichweite in verschiedenen Kommunikationskanälen (z. B. Social-Media-Follower, Newsletter-Abonnent*innen)
Stufe 3 – Zielgruppen akzeptieren Angebote - Teilnahmequote an Veranstaltungen/Programmen
- Abschlussquote von Kursen oder Programmen
- Nutzungsrate von angebotenen Dienstleistungen oder Produkten
- Zufriedenheitsrate der Teilnehmenden (z. B. durch Feedback-Umfragen)
- Wiederkehrende Nutzung oder Teilnahme an Angeboten
Stufe 4 – Zielgruppen verändern Bewusstsein bzw. Fähigkeiten - Neues Wissen: Anzahl der Teilnehmenden, die neues Wissen über ein bestimmtes Thema erlangt haben (messbar durch Tests oder Befragungen)
- Einstellungsänderung: Veränderung in der Einstellung der Zielgruppe gegenüber einem Thema (feststellbar durch Umfragen oder qualitative Feedbacks)
- Fähigkeitserweiterung: Anzahl der Personen, die nach einer Schulung oder einem Workshop neue Fähigkeiten demonstrieren können[16]
Stufe 5 – Zielgruppe ändert ihr Handeln - Verhaltensänderung: Anzahl der Personen, die ein neues Verhalten annehmen, z. B. nachhaltigere Konsumgewohnheiten
- Aktive Teilnahme: Anzahl der Teilnehmenden, die sich aktiv in neuen Initiativen oder Projekten engagieren
- Kooperationen: Anzahl neuer Kooperationen oder Partnerschaften, die aufgrund der Initiative geschlossen wurden
Stufe 6 – Lebenslage der Zielgruppe ändert sich
- Sozialer Aufstieg: Prozentsatz der Zielgruppe, deren soziale oder wirtschaftliche Lage sich verbessert hat (z. B. durch einen besseren Job oder höhere Bildungschancen)
- Finanzielle Verbesserung: Anzahl der Personen, deren Einkommen oder finanzielle Stabilität sich durch die Teilnahme am Projekt erhöht hat
- Gesundheitliche Verbesserungen: Verbesserungen im Gesundheitszustand oder Wohlbefinden der Zielgruppe (messbar durch Gesundheitsdaten oder Umfragen)
Du bist nun gut aufgestellt, um ein MVP zu entwickeln, das nicht nur funktioniert, sondern echten Impact erzielt.
Sobald dein MVP fertig ist, empfehlen wir dir, den Realitätscheck zu machen. Das kannst du tun, indem du belastbare Daten zur Wirksamkeit deines Angebots sammelst und überprüfst, wie es skalierbar ist.
- Prototyping-Phase | 2.2 MVP entwickeln[17]
2.2.2 [18] Dein Minimal Viable Product auf den Prüfstand: So testest du die Wirkung deines Impact-Startups MEASURE
Dein MVP steht – und jetzt? Es ist Zeit, die Wirkung deines Produkts auf den Prüfstand zu stellen. In dieser Phase sammelst du wichtige Daten, die dir helfen, fundierte Entscheidungen für die Weiterentwicklung zu treffen.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe sowie Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- einen validierten Prototyp entwickelt hast.
- für dein Angebot einen ersten Wirkungsbeleg auf Outcome-Ebene erhalten hast.
- für dein Angebot einen Markt identifiziert und ein initiales Geschäftsmodell entwickelt hast.
- ein Minimal Viable Product (MVP) entwickelt hast.
- die Wirkungsmessung deines Angebots auf der Outcome-Ebene gewährleisten kannst.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- Feedback von Nutzer*innen zu deinem MVP zu sammeln.
- Probleme bei der Entwicklung des Angebots zu erkennen.
- Daten zu Output- und Outcome-Indikatoren bei der Wirkungsmessung zu erheben.
- zu überprüfen, wie dein Angebot skalierbar ist.
Hinweis: Hier geht es um die „Impact Beneficiaries“ – also die Nutzer*innen, die von deinem Angebot profitieren. Das heißt, der Fokus liegt darauf, dein Angebot wirkungsvoller und gesellschaftlich relevanter zu machen.
Mit dem geschäftsorientierten und finanziellen Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- Teste die Zugänglichkeit und Akzeptanz deines MVPs
Führe Nutzer*innentests mit deiner Zielgruppe durch, um herauszufinden, wie gut dein MVP ankommt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
Schritt 1: Ziele definieren
Was möchtest du testen? Zum Beispiel: eine Website, eine App, ein Rollenspiel oder ein Click-Through-Dummy. Es gibt zwei Arten von Nutzer*innentests:
- Qualitative Tests: Sammle Feedback zur Nutzungserfahrung, um Schwachstellen an deinem Angebot zu erkennen.
- Quantitative Tests: Erhebe messbare Daten wie Erfolg bei Aufgaben oder Verweildauer. So kannst du auch Benchmarks für dein Projekt erheben.
Schritt 2: Teilnehmer*innen rekrutieren
Wähle Testpersonen aus, die deine Zielgruppe möglichst genau abbilden. Empfehlenswert sind fünf bis zehn Personen pro Zielgruppensegment.
Schritt 3: Testszenarien und Aufgaben erstellen
Entwickle realistische Nutzungsszenarien für dein MVP und formuliere klare Aufgaben für die Testpersonen.
Schritt 4: Testumgebung vorbereiten
Entscheide, ob die Tests im Labor, remote oder im Alltag der Testpersonen stattfinden. Sorge dafür, dass alle benötigten Tools einsatzbereit sind.
Schritt 5: Test durchführen
Bitte die Teilnehmenden, ihre Gedanken laut auszusprechen. Beobachte genau, wie sie mit deinem MVP interagieren und mache dir Notizen.
Hinweis: Nutzer*innentests stammen ursprünglich aus dem Software-Bereich, lassen sich aber sehr gut auf nicht-technologiebasierte Innovationen übertragen. Hier einige Anpassungen und Vorschläge, wie du die Methode anwenden kannst:
- Sprich von „Teilnehmenden“ oder der „Zielgruppe“ statt von „Usern“.
- Betrachte „Elemente“ oder „Aspekte“ deiner Innovation statt „Funktionen“.
- Verwende physische Prototypen, Rollenspiele oder Simulationen anstelle von digitalen Interfaces.
- Formuliere realistische Szenarien, in denen dein Angebot zum Einsatz kommen kann.
- Finde heraus, wie schnell dein MVP einen Mehrwert schafft
Um die Effizienz deiner Lösung zu überprüfen, kannst du die „Time To Value“ (TTV) berechnen. Die TTV bezeichnet die benötigte Zeitspanne, bis die Nutzerinnen den ersten spürbaren Mehrwert erhalten. So gehst du vor: Schritt 1: Definiere, was „Mehrwert“ für deine Zielgruppe bedeutet (z. B. ein Ziel erreichen, eine Kernfunktion nutzen). Schritt 2: Lege den Startpunkt der Zeitmessung fest (Registrierung, Anmeldung, Kauf oder Teilnahme etc.). Schritt 3: Bestimme den Endpunkt, an dem der Mehrwert spürbar ist (Lösung eines Problems, erfolgreiche Nutzung des Angebots etc.) Schritt 4: Erfasse die Zeitspanne zwischen Start- und Endpunkt mithilfe von Tracking-Tools. Es gibt sowohl Tools für technische Lösungen (z. B. Google Analytics oder Heatmaps), als auch solche für nicht-technische Lösungen (z. B. Excel-Sheets mit Zeitstempeln oder Teilnehmenden-Tracking). Beispiel: Eine Nutzerin meldet sich um 9 Uhr an und führt um 11 Uhr die erste erfolgreiche Aktion durch. TTV = 2 Stunden. Schritt 5: Berechne den Durchschnitt (Time To Value) aus den Tracking-Ergebnissen, indem du die TTV aller Nutzerinnen summierst und durch deren Anzahl teilst.
Beispiel: Nutzer A: 2 Stunden, Nutzerin B: 4 Stunden, Nutzer C: 3 Stunden. Durchschnittliche TTV = (2 + 4 + 3) / 3 = 3 Stunden.
Schritt 6: Segmentiere die Daten: Analysiere Unterschiede zwischen Nutzergruppen oder Szenarien, um Unterschiede zu erkennen und Optimierungspotenziale aufzudecken.
Beispiel: Neukundinnen vs. Bestandskundinnen.
- Optimiere mit A/B‑Tests
Vergleiche zwei Versionen deines MVPs, um herauszufinden, welche besser funktioniert.
Schritt 1: Stelle den Testpersonen beide Varianten vor.
Schritt 2: Sammle Daten zu den Präferenzen, zum Verständnis, zu den Erwartungen der Teilnehmenden usw.
Potenzielle Fragen:
- Präferenz: „Welche Variante gefällt Ihnen besser und warum?“
- Verständnis: „Welche Botschaft vermittelt Variante A/B?“
- Nutzung: „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie [Aktion] durchführen?“
- Emotion: „Welche Gefühle löst Variante A/B bei Ihnen aus?“
- Verbesserungen: „Was würden Sie ändern, um Variante A/B besser zu machen?“
- Kontext: „In welcher Situation würden Sie Variante A/B bevorzugen?“
- Vergleich: „Welche Unterschiede fallen Ihnen zwischen den Varianten auf?“
- Offene Fragen: „Welche Variante entspricht eher Ihren Bedürfnissen und warum?“
- Führe Pilotmessungen der Impact-Indikatoren durch
Nutze Stufe 1 bis 6 der Wirkungstreppe, um die Wirkung deines MVPs zu messen.
Schritt 1: Implementiere Tracking-Tools. Wähle geeignete Software oder Methoden zur Datenerfassung (z. B. Umfragen, Datenbanken, Analysetools). Wichtig dabei ist, dass die Datenerfassung in deine Prozesse integriert ist.
Mögliche Erfassungsmethoden sind:
- Quantitative Datenerfassung: z. B. Zählungen von konkreten Leistungen und Produkten, Messungen von Aktivitäten und erreichten Zielgruppen, strukturierte Beobachtungen
- Qualitative Methoden: z. B. teilstandardisierte oder offene Interviews, Beobachtungen, Dokumentenanalyse, Vorher-Nachher-Befragungen
Schritt 2: Um zu überprüfen, ob dein MVP auf Stufe 1 bis 6 der Wirkungstreppe Erfolge erzielt, kannst du im Nutzer*innentest z. B. folgende Fragen stellen:
Stufe 1 – Aktivitäten finden wie geplant statt:
- Konnten Sie alle geplanten Funktionen/Angebote des MVP nutzen?
- Gab es technische Probleme oder Hindernisse bei der Nutzung?
Stufe 2 – Zielgruppen werden erreicht:
- Wie sind Sie auf unser Angebot aufmerksam geworden?
- Fühlen Sie sich als Teil der Zielgruppe angesprochen?
Stufe 3 – Zielgruppen akzeptieren Angebote: - Wie zufrieden sind Sie mit dem Angebot insgesamt?
- Würden Sie das Angebot weiterhin nutzen/wieder nutzen?
Stufe 4 – Zielgruppen verändern Bewusstsein bzw. Fähigkeiten: - Was haben Sie durch die Nutzung unseres Angebots Neues gelernt?
- Hat sich Ihre Sichtweise auf [relevantes Thema] durch unser Angebot verändert?
Stufe 5 – Zielgruppen ändern ihr Handeln: - Haben Sie aufgrund unseres Angebots etwas in Ihrem Alltag/Ihrer Arbeit verändert?
- Welche konkreten Schritte haben Sie unternommen, nachdem Sie unser Angebot genutzt haben?
Stufe 6 – Lebenslage der Zielgruppen ändert sich: - Wie hat sich Ihre persönliche/berufliche Situation durch die Nutzung unseres Angebots verbessert?
- Welche konkreten Verbesserungen in Ihrem Leben können Sie auf unser Angebot zurückführen?
Du hast dein MVP systematisch getestet, Feedback eingeholt und die Wirkung überprüft, um es zu optimieren.
Wir empfehlen dir, als nächstes eine Finanzierungsstrategie zu entwickeln. Am Ende kannst du diese zusammen mit deinem MVP dem Reality-Check unterziehen.
- Prototyping-Phase | 2.1 Prototyp entwickeln[19]
2.1.2 [20]Dein Prototyp im Praxistest: Nutzerfeedback sammeln und Wirkung messen MEASURE
Du hast für dein Impact-Startup schon einen Prototyp entwickelt? Dann geht es jetzt darum, konkrete Daten zur Nutzung und Wirkung zu sammeln. Unabhängig davon, ob dein Prototyp digital oder physisch ist, sind gründliche Tests unerlässlich, um ihn zu optimieren. Hier stellen wir dir verschiedene Testmethoden vor, die du je nach Art deines Prototyps einsetzen kannst.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe genau kennst.
- das Problem, die Lösung und den Impact klar benennen kannst.
- einen funktionsfähigen Prototyp entwickelt hast.
- eine Schlüsselmetrik (OMTM) zur frühen Wirkungsmessung definiert hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - wertvolles Feedback von Nutzer*innen für deinen Prototyp zu sammeln.
- erste Daten zu Output- und Outcome-Indikatoren zu erheben.
- gezielt Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
Hinweis[21]: Hier geht es um die „Impact Beneficiaries“ – also die Nutzer*innen, die von deinem Angebot profitieren. Das heißt, der Fokus liegt darauf, dein Angebot wirkungsvoller und gesellschaftlich relevanter zu machen.
Mit dem geschäftsorientierten und finanziellen Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- Tests für Landingpages
Kampagnentests sind eine einfache und kostengünstige Methode, um herauszufinden, wie gut dein Prototyp bei deiner Zielgruppe ankommt. Du kannst damit wertvolle Einblicke gewinnen, welche Aspekte deines Prototyps Interesse wecken und Engagement fördern.
Schritt 1: Definiere klare Testziele. Bestimme, welche Aspekte deines Prototyps du testen möchtet (z.B. Nutzer*inneninteresse, Conversion-Rate, Zielgruppenansprache, Interaktionen). Lege messbare Schlüsselkennzahlen (KPIs) fest (z. B. Klickrate, Anmeldungen, Anfragen).
Schritt 2: Richte deine Kampagnen ein.
Für Google-Ads: - Erstelle eine Suchnetzwerk-Kampagne.
- Wähle relevante Keywords, die zu deinem Prototyp passen.
- Verfasse aussagekräftige Anzeigentexte, die dein Angebot klar kommunizieren.
Für LinkedIn-Ads: - Nutze Sponsored Content oder Text-Ads.
- Definiere deine Zielgruppe präzise nach Branche, Jobtitel, Unternehmensgröße etc.
- Erstelle ansprechende Anzeigen mit einem klaren Versprechen.
Schritt 3: Teste unterschiedliche Anzeigenvarianten gegeneinander. Experimentiere mit verschiedenen Zielgruppen, Keywords oder Botschaften, um herauszufinden, was am besten funktioniert.
Schritt 4: Setze ein begrenztes Budget. Starte klein, um Risiken zu minimieren, und erhöhe das Budget basierend auf deinen Ergebnissen schrittweise. - Nutzerinnentests für digitale und nicht-digitale Prototypen (z.B. Software, App, physisches Produkt oder Dienstleistung): Zugänglichkeit und Akzeptanz des Prototyps prüfen Mit Hilfe von Nutzerinnentests kannst du sicherstellen, dass deine Lösung intuitiv anwendbar ist und die Bedürfnisse deiner Zielgruppe erfüllt.
Schritt 1: Definiere klare Ziele. Lege fest, was genau du testen möchtest (z. B. Website, App, Rollenspiel, Click-Through-Dummy). Du kannst die Tests auf qualitativer (weiter verbreitet) und auf quantitativer Ebene durchführen.
- Qualitative Usability-Tests: Hier konzentrierst du dich auf Einblicke, wie Menschen deinen Prototyp nutzen. Diese Tests eignen sich hervorragend, um Probleme in der Nutzererfahrung zu entdecken.
- Quantitative Usability-Tests: Hier erfährst du etwas über das Benutzerinnen-Erlebnis, indem du Kennzahlen wie den Aufgabenerfolg oder die Verweildauer bei der Aufgabe misst. Diese Tests helfen dir, Benchmarks zu setzen. Schritt 2: Du kannst aus verschiedenen Methoden des Nutzerinnentestings wählen.
- Einzelinterviews: Befrage einzelne Nutzer*innen zu ihrem Erlebnis mit deinem Prototypen.
- Feldtests: Teste deinen Prototyp in der realen Umgebung. Beobachte, wie Nutzer*innen mit deinem Prototyp interagieren und führe Interviews durch.
- Fokusgruppen: Bringe eine Gruppe potenzieller Nutzer*innen zusammen, um deinen Prototyp zu diskutieren.
- Expertenbewertungen: Lass Expertinnen aus deinem Bereich deinen Prototyp bewerten. Schritt 3: Rekrutiere Teilnehmerinnen. Wähle Personen aus, die deiner Zielgruppe entsprechen. Plane fünf bis acht Teilnehmende ein, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Schritt 4: Erstelle ein Testszenario und Aufgaben. Entwickle realistische Nutzungsszenarien für deinen Prototyp und formuliere klare Aufgaben.
Schritt 5: Bereite die Testumgebung vor. Entscheide, ob der Test im Labor, remote oder direkt im Nutzungskontext stattfinden soll. Sorge dafür, dass alle benötigten Tools funktionieren.
Schritt 6: Führe den Test durch. Begrüße die Teilnehmenden, erkläre den Ablauf und bitte sie, laut zu denken. Beobachte ihr Verhalten und notiere Feedback.
Hinweis: „Nutzertests“ oder „User Testing“ stammen ursprünglich aus dem Software-Bereich – du kannst sie aber gut auf nicht-technologiebasierte Innovationen anpassen. Hier einige Tipps:
- Sprich von „Teilnehmenden“ oder „Zielgruppen“ statt von „Usern“.
- Betrachte „Aspekte“ deiner Innovation statt „Funktionen“.
- Verwende physische Prototypen, Rollenspiele oder Simulationen.
- Formuliere realistische Szenarien, in denen deine Innovation zum Einsatz kommen kann.
- Erstelle realistische Szenarien, um die Reaktionen der Teilnehmenden zu beobachten.
- A/B Testing: Vergleiche verschiedene Versionen deines Prototyps, um den größtmöglichen Impact zu schaffen
Beim A/B‑Testing überprüfst du verschiedene Versionen deines Prototyps wie z. B. verschiedene Elemente der Nutzer*innenführung, Buttons, visuelle Gestaltungselemente, verschiedene Versionen von Beratungen, Trainings und Unterstützungsleistungen oder verschiedene Versionen von Design und Funktionalitäten. So findest du heraus, welche Version deines Prototyps die besten Ergebnisse erzielt. Präsentiere jeweils zwei verschiedene Varianten (Variante A und Variante B) zufällig verschiedenen Teilen der Zielgruppe.
Schritt 1: Wähle die Aspekte deines Prototyps aus, die du testen möchtest.
Schritt 2: Lege Metriken und Erfolgskriterien fest. Es ist wichtig, SMART[22]e Metriken zu definieren [Link zu „So entwickelst du deinen ersten Prototyp und findest deine Schlüsselmetrik“], die den Erfolg deiner Lösung bestimmen. Das können je nach Produkt oder Angebot Konversionsraten, Verhaltensänderungen oder auch qualitative Indikatoren sein.
Schritt 3: Verteile die Zielgruppe zufällig auf jeweils zwei Varianten (A und B).
Schritt 4: Sammle nach dem A/B‑Testing das Feedback der Teilnehmenden ein, z. B. in einer Umfrage. Diese kann sowohl Multiple Choice als auch offene Fragen oder eine Bewertungsskala beinhalten. Hier ein paar Beispielfragen:
- Was sind Ihre ersten Gedanken zur Ihnen gezeigten Variante?
- Gibt es etwas, das fehlt?
- Wie zufrieden waren Sie mit der von Ihnen genutzten Version?
- Welche Elemente waren für Sie besonders hilfreich?
- Was hat Ihnen nicht gefallen oder war irritierend?
- Wie fanden Sie das Design und die Benutzerfreundlichkeit?
- Welche Änderungen würden Sie vornehmen, um diese Version noch besser zu machen?
- Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie auf den Button in Variante A/B klicken würden?
- Was würden Sie an der Ihnen gezeigten Variante ändern?
Neben schriftlichen Befragungen kann es sinnvoll sein, einzelne Nutzerinnen zu einem kurzen Interview einzuladen, um die Ergebnisse des A/B‑Tests noch detaillierter zu besprechen. Das kann dir helfen, die quantitativen Ergebnisse mit subjektiven Eindrücken zu verknüpfen und so ein tieferes Verständnis der Nutzerinnenerfahrung zu gewinnen.
Schritt 5: Vergleiche das Feedback zu den verschiedenen Versionen und analysiere die Antworten. Gibt es deutlich positivere oder negativere Rückmeldung zu einer der Versionen? Haben bestimmte Elemente besonders gut oder schlecht abgeschnitten? Dieser Vergleich hilft dir dabei, die besten Elemente aus den getesteten Versionen zu kombinieren und deine Lösung weiter zu optimieren. Basierend auf den Ergebnissen kannst du gegebenenfalls weitere A/B‑Tests durchführen. So stellst du sicher, dass deine Lösung tatsächlich den Bedürfnissen der Nutzer*innen entspricht.
- Messe deine Schlüsselmetrik (OMTM) für frühe Indikatoren des sozialen und ökologischen Impacts auf Stufe 4 der Wirkungstreppe
Um frühzeitig schon den Impact deines Prototyps zu beurteilen, ist es wichtig, die „One Metric That Matters“ (OMTM) zu messen. Diese Metrik gibt dir frühzeitige Hinweise darauf, ob dein Produkt den gewünschten sozialen und ökologischen Impact erzielt und ob du auf dem richtigen Weg bist, um langfristige Wirkung zu entfalten.
Schritt 1: Um herauszufinden, ob dein Prototyp auf Stufe 4 der Wirkungstreppe Erfolge erzielt, kannst du im Nutzertesting diese Beispielfragen stellen:
- Verständnis und Wissen: Welche neuen Erkenntnisse haben Sie durch unser Angebot gewonnen? Können Sie die Hauptkonzepte, die wir vermitteln möchten, in Ihren eigenen Worten erklären?
- Fähigkeiten und Kompetenzen: Welche neuen Fähigkeiten haben Sie durch die Nutzung entwickelt?
- Bewusstsein und Einstellung: Hat sich Ihre Sichtweise durch unser Angebot verändert? Wenn ja, wie?
- Anwendung und Integration: Wie würden Sie das Gelernte in Ihrem Alltag anwenden?
Du hast nun also Feedback von Nutzer*innen für deinen Prototyp gesammelt, erste Daten zu Output-Indikatoren erhoben und weißt, wo und wie dein Prototyp verbessert werden kann.
Bevor du die Erkenntnisse zu deinem Prototyp validierst und ein Geschäftsmodell entwickelst, empfehlen wir dir, eine Marktanalyse vornehmen. Diese kannst du im nächsten Schritt entwickeln.
- Prototyping-Phase | 2.2 MVP entwickeln[23]
2.2.3 [24] So entwickelst du eine Finanzierungsstrategie für dein Impact-Startup BUILD
Eine durchdachte Finanzierungsstrategie ist der Schlüssel zur Skalierung und Nachhaltigkeit deines Impact-Startups. Sie sichert dir die notwendigen Ressourcen, um deine Vision zu verwirklichen und langfristig Wirkung zu erzielen.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe sowie Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- einen validierten Prototyp entwickelt hast.
- für dein Angebot einen ersten Wirkungsbeleg auf Outcome-Ebene erhalten hast.
- für dein Angebot einen Markt identifiziert und ein initiales Geschäftsmodell entwickelt hast.
- ein Minimal Viable Product (MVP) entwickelt und getestet hast.
- die Wirkungsmessung deines Angebots auf den Output- und Outcome-Ebenen gewährleisten kannst.
- eine Idee davon hast, wie dein Angebot skalierbar ist.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- einen Finanzierungsplan zu entwickeln.
- geeignete Investor*innen und Fördermöglichkeiten zu identifizieren.
- ein überzeugendes Pitch-Deck zu erstellen, das Wirkung und Geschäftsmodell verbindet.
Hinweis: Hier geht es um die Entwicklung und Umsetzung deines Geschäftsmodells sowie die finanziellen Aspekte deines Vorhabens. Mit dem wirkungsorientierten Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- So findest du die passenden Finanzierungsquellen
Schritt 1: Überblick über Finanzierungsoptionen verschaffen
Überlege dir, welche Finanzierungsquellen zu deinem Geschäftsmodell und deinem Impact-Ansatz passen:
- Eigenkapital
- Impact Investor*innen, Business Angels und spezialisierte Venture-Capital-Fonds
- Stiftungen und Philanthrop*innen
- Inkubatoren / Acceleratoren
- Bankkredite
- Staatliche Förderprogramme für nachhaltige Unternehmen
- Crowdfunding mit Fokus auf soziale oder ökologische Projekte
Schritt 2: Alternative Finanzierungsmodelle prüfen
Nicht jede Finanzierungsquelle passt zu den Bedürfnissen eines Impact-Startups. Alternativen wie Revenue-Based Financing oder Venture Debt können dir mehr Flexibilität bieten, ohne die Kontrolle über dein Vorhaben zu verlieren.
Schritt 3: Bewertung der Optionen
Bewerte jede Finanzierungsquelle anhand dieser Kriterien:
- Verfügbarkeit
- Kosten
- Grad der Einflussnahme (Kontrolle)
- Flexibilität
Schritt 4: Hybride Finanzierungsmodelle entwickeln
Kombiniere verschiedene Finanzierungsarten, um maximale Stabilität und Skalierbarkeit zu erreichen. Mögliche Bausteine:
- Eigenkapital, Fremdkapital und Zuschüsse
- Innovative Instrumente wie Social Impact Bonds
- Deine Finanzierungsstrategie anpassen
Passe deine Finanzierungsstrategie an Phasen, Meilensteine und Szenarien an.
Phasenbasierte Planung:
- Ordne die Finanzierungsoptionen den verschiedenen Entwicklungsphasen deines Startups zu.
- Entscheide, welche Finanzierungsform wann sinnvoll ist.
Meilenstein-basierte Strategie: - Verknüpfe deine Finanzierungsstrategie mit konkreten Zielen (z. B. MVP-Test abgeschlossen, erster Impact-Nachweis erbracht).
Szenarioplanung: - Entwickle verschiedene Szenarien (Best Case, Worst Case, Most Likely Case).
- Passe deine Finanzierungsstrategie an diese Szenarien an, um flexibel zu bleiben.
- Gut vorbereitet für Investor*innen
Due Diligence
Sorge für vollständige und transparente Unterlagen:
- Geschäftsmodell
- Finanzielle Kennzahlen
- Messbare Impact-KPIs
Pitch vorbereiten
Ein guter Pitch zeigt potenziellen Investor*innen, warum dein Startup einzigartig ist und warum es sich lohnt, in dich zu investieren.
So bereitest du dich vor:
- Strukturiere dein Pitchdeck: Unterteile deine Präsentation in klare Abschnitte – Problem, Lösung, Marktpotenzial, Geschäftsmodell, Team und Impact.
- Fokussiere auf den Mehrwert: Zeige, wie dein Startup gesellschaftlichen oder ökologischen Impact mit finanzieller Nachhaltigkeit kombiniert.
- Nutze Daten und Storytelling: Unterstütze deine Argumente mit Zahlen und erzähle eine mitreißende Geschichte, die deine Vision greifbar macht.
- Probiere verschiedene Ansätze aus: Teste deinen Pitch vor Freundinnen, Kolleginnen oder Mentor*innen und passe ihn an.
- Übe, deine Präsentation zu halten: Sicheres Auftreten und Timing sind entscheidend, um Investor*innen zu überzeugen.[25]
- Netzwerken und sichtbar werden
- Besuche relevante Veranstaltungen und Konferenzen.
- Tritt Netzwerken für soziale Unternehmen und Impact-Startups bei.
- Nutze Plattformen, um gezielt Kontakte zu Investor*innen und Fördernden zu knüpfen.
Mit deiner Finanzierungsstrategie legst du das Fundament für nachhaltiges Wachstum und langfristigen Impact. Wichtig dabei: Sie ist nicht statisch, sondern wächst mit deinem Startup und den Herausforderungen, die du löst.
Die Entwicklung deiner Finanzierungsstrategie ist in vollem Gange, und du hast deinen Pitch für potenzielle Fördernde und Investierende vorbereitet.
Als nächstes empfehlen wir dir, deine Strategie zu testen – indem du sie vor potenziellen Geldgebenden pitchst und Feedback dazu einholst.
- Prototyping-Phase | 2.1 Prototyp entwickeln[26]
2.1.3 [27]Marktanalyse für Impact-Startups: So findest du deine Position BUILD
Bevor du aus den Tests deines Prototyps lernst und ein Geschäftsmodell entwickelst, brauchst du Erkenntnisse zu deinem Markt. Eine klare und fundierte Marktanalyse gibt dir das notwendige Fundament, um dein Impact-Startup erfolgreich weiterzuentwickeln und einen Product-Market-Fit herzustellen. [28]
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe genau kennst.
- das Problem, die Lösung und den Impact klar benennen kannst.
- alle Ressourcen hast, um einen Prototyp zu entwickeln.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - die Marktgröße und ‑dynamik zu untersuchen.
- Markttrends und externe Einflussfaktoren zu analysieren.
Hinweis: Hier geht es um die Entwicklung und Umsetzung deines Geschäftsmodells sowie die finanziellen Aspekte deines Vorhabens. Mit dem wirkungsorientierten Bereich befassen wir uns hier. [Link]
Marktanalyse Schritt für Schritt
Idealerweise hast du das Problem und deine Lösung bereits klar definiert. [Verlinkung]. Falls nicht, betrachte es aus den folgenden Perspektiven:
- Problem und USP: Welches Problem löst du? Welche Merkmale und Vorteile sind besonders wichtig? Diese Klarheit hilft dir später bei der Marktanalyse.
- Impact-Perspektive: Wie unterscheidet sich deine Lösung von herkömmlichen Lösungen in Bezug auf den sozialen oder ökologischen Nutzen? Beschreibe deinen positiven Impact klar und prägnant.[29]
Schritt 2: Ermittle deinen „Total Addressable Market[30][31]“ (TAM) – das ist der gesamte Markt, den du mit deinem Impact-Startup theoretisch erreichen könntest.
- Datenquellen nutzen: Recherchiere Branchenberichte, Marktstatistiken und öffentlich zugängliche Daten, zum Beispiel von Regierungsbehörden oder Branchenverbänden.
- Berechnung des TAM: Berechne die Gesamtzahl potenzieller Nutzerinnen x durchschnittlicher Jahresumsatz pro Nutzerin.[32][33]
Stell dir folgende Fragen:
- Wie breit ist der gesamte adressierbare Markt[34] wirklich?
- Welche Angebote gehören tatsächlich zum Markt deines Impact-Startups?
- Wer könnte das Angebot theoretisch nutzen, unabhängig von der aktuellen Reichweite?
Schritt 3: Definiere deinen „Serviceable Available Market“ (SAM) – das ist der Teil des TAM, den du realistisch erreichen kannst. Du eruierst also, wie viel Personen der Gesamtpopulation du ansprechen könntest, wenn deine Ressourcen keine Rolle spielen würden.
- Segmentierung der Zielgruppe: Grenze deine Zielgruppe ein, z. B. nach Geografie, Demografie oder Branche. Berücksichtige dabei deine Produktspezifikationen und Vertriebskapazitäten.
- Berechnung des SAM: Berechne die Anzahl erreichbarer Nutzerinnen x durchschnittlicher Jahresumsatz pro Nutzerin.[35][36]
Stell dir folgende Fragen:
- Für welche spezifischen Segmente innerhalb des TAM ist meine Lösung besonders wirkungsvoll?
- Welche geografischen, demografischen oder psychografischen Einschränkungen des Marktes gibt es?
- Gibt es technische oder logistische Faktoren, die deinen erreichbaren Markt beeinflussen?
Schritt 4: Schätze den „Serviceable Obtainable Market“ (SOM) – das ist der Marktanteil, den du mit deinen aktuellen Ressourcen und Kapazitäten wirklich erreichen kannst.
- Wettbewerbsanalyse: Analysiere dafür deine Wettbewerbssituation und Marktposition. Im Solution Design hast du idealerweise bereits existierende Lösungen überprüft – hier der Link zum Artikel. [Link: „Solution Design: Wie finde ich eine Lösung, mit der mein Startup echten Impact schafft?“]
- Ressourcen-Check: Welche Ressourcen stehen dir zur Verfügung, um Marktanteile zu gewinnen (z. B. Vertrieb, Marketingbudget, Partnerschaften)?
- Berechnung des SOM: Berechne deinen realistisch erreichbaren Marktanteil x SAM.
Stell dir folgende Fragen: - Wie viel des SAM kann ich realistisch mit den aktuellen Ressourcen erreichen?
- Welche Wettbewerbsfaktoren beeinflussen den erreichbaren Marktanteil?
- Wie lange wird es dauern, diesen Marktanteil zu erreichen?
Schritt 5: Grenze TAM, SAM und SOM klar voneinander ab, damit deine Marktanalyse belastbar ist.
- Eindeutige Abgrenzung: Stell sicher, dass es keine Überschneidungen gibt. Definiere eindeutige Kriterien für jeden Bereich.
- Dokumentation: Dokumentiere die verwendeten Annahmen und Quellen, um deine Analyse nachvollziehbar zu gestalten.
Stell dir folgende Fragen: - Gibt es klare, nicht überlappende Kriterien für TAM, SAM und SOM?
- Kann ich jeden Bereich eindeutig voneinander abgrenzen?
- Habe ich sichergestellt, dass ich nicht Teile des SAM bereits im TAM vorwegnehme?
Schritt 6: Markttrends und externe Einflussfaktoren analysieren - Branchentrends: Welche aktuellen Trends beeinflussen den Markt, z. B. technische Entwicklungen oder gesetzliche Rahmenbedingungen?
- Impact-Relevanz: Gibt es gesellschaftliche Trends, die deinen Impact verstärken oder unterstützen können (z. B. Nachhaltigkeitsfokus oder soziale Innovation)?
- Risikobewertung: Identifiziere mögliche externe Risiken (z. B. regulatorische Änderungen, wirtschaftliche Schwankungen), die den Markt beeinflussen könnten.
Stell dir folgende Fragen: - Welche Trends könnten den Erfolg meines Impact-Startups beeinflussen?
- Welche externen Faktoren sollte ich im Blick behalten, um auf Änderungen reagieren zu können?
- Gibt es politische oder gesetzliche Entwicklungen, die meine Zielgruppe oder mein Angebot beeinflussen könnten?
Ein weiterer wichtiger Schritt ist gemacht: Du hast eine Marktanalyse für deine Lösung durchgeführt und dir Trends sowie weitere externe Einflussfaktoren angeschaut.
Als nächstes empfehlen wir dir, deine Annahmen zu überprüfen, indem du direkt mit der Zielgruppe sprichst und Feedback sammelst.
- Prototyping-Phase | 2.2 MVP entwickeln[37]
2.2.4 [38] Finanzierungsstrategie testen: Fit für den Pitch MEASURE
Das Testen deiner Finanzierungsstrategie ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass sie sowohl attraktiv als auch umsetzbar ist. Du bereitest dich damit optimal auf echte Finanzierungsrunden vor und baust Vertrauen bei Investor*innen und Fördernden auf.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe sowie Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- einen validierten Prototyp entwickelt hast.
- für dein Angebot einen ersten Wirkungsbeleg auf Outcome-Ebene erhalten hast.
- für dein Angebot einen Markt identifiziert und ein initiales Geschäftsmodell entwickelt hast.
- ein Minimal Viable Product (MVP) entwickelt und getestet hast.
- die Wirkungsmessung deines Angebots auf den Output- und Outcome-Ebenen gewährleisten kannst.
- eine Idee davon hast, wie dein Angebot skalierbar ist.
- eine Finanzierungsstrategie und ein Pitch-Deck entwickelt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- deine Finanzierungsstrategie vor Investor*innen und Fördernden zu präsentieren.
- Feedback zu deiner Finanzplanung einzuholen.
- dein Pitch-Deck dementsprechend anzupassen.
Hinweis: Hier geht es um die Entwicklung und Umsetzung deines Geschäftsmodells sowie die finanziellen Aspekte deines Vorhabens. Mit dem wirkungsorientierten Bereich befassen wir uns hier. [Link]
- Besprich deine Finanzierungsstrategie mit potenziellen Investorinnen Schritt 1: Hole dir Expertinnenmeinungen ein
- Konsultiere Finanzexpertinnen oder Beraterinnen, um eine unabhängige Bewertung deiner Finanzierungsstrategie zu erhalten.
- Prüfe, ob deine Strategie alle rechtlichen Anforderungen erfüllt.
- Nutze die Erkenntnisse, um Schwachstellen zu beheben und deine Strategie zu optimieren.
Schritt 2: Teste deinen Pitch vor unterschiedlichen Zielgruppen
Sammle Feedback und finde so mögliche Lücken in deiner Argumentation. Teste dein Pitch-Deck gezielt vor: - Investor*innen
- deiner Zielgruppe und den Stakeholdern
- Expert*innen aus Acceleratoren, Gründungszentren oder Peernetzwerken
- Pitch-Coaches
Fragen, die du Investor*innen stellen kannst:
- Wie bewerten Sie unsere Finanzierungslücke und den geplanten Mitteleinsatz?
- Sind unsere Wachstumsprognosen und Finanzprojektionen realistisch?
- Welche Risiken sehen Sie in unserem Geschäftsmodell?
- Welche zusätzlichen Finanzierungsquellen bzw. ‑modelle empfehlen Sie?
- Wie schätzen Sie unsere Exitstrategien ein?
- Wie beurteilen Sie unseren Finanzierungsmix und unsere Diversifikationsstrategie?
- Welche Meilensteine oder KPIs sollten wir mit dieser Finanzierungsrunde erreichen?
- Wie schätzen Sie unsere Bewertung und die Bedingungen dieser Finanzierungsrunde ein?
- Wie bewerten Sie unsere Strategie zur Aufrechterhaltung der Wettbewerbsposition?
- Wie beurteilen Sie unsere Pläne zur Erweiterung der Investor*innenbasis und zur Innovation unserer Finanzierungsmodelle?
- Beobachte die Umsetzung deiner Finanzierungsstrategie
Schritt 1: Analysiere deinen Cashflow
Cashflow-Analyse: Überprüfe, ob deine Strategie ausreichend Liquidität generiert. Ein positiver und wachsender Cashflow zeigt, dass deine Finanzierungsstrategie funktioniert.
Schritt 2: Prüfe finanzielle Kennzahlen
- Beobachte Kennzahlen wie EBIT, EBITDA oder den operativen Cashflow.
- Vergleiche diese mit deinen Zielwerten und Branchendurchschnitten.
Schritt 3: Überwache deine Finanzierungsziele - Hast du die geplanten Mittel rechtzeitig gesichert?
- Stimmen die realisierten Finanzierungsquellen mit deinem geplanten Mix überein?
Schritt 4: Beurteile Kosteneffizienz und Anpassungsfähigkeit - Berechne die Gesamtkosten deiner Finanzierung (z. B. Zinsen, Gebühren).
- Prüfe, ob deine Strategie flexibel genug ist, um auf Marktveränderungen zu reagieren oder zusätzliche Mittel zu mobilisieren.
Die gewonnenen Erkenntnisse kannst du nutzen, um deine Finanzierungsstrategie kontinuierlich zu verbessern. Bereite dich gezielt auf deine nächste Finanzierungsrunde vor – mit einer überzeugenden Story, soliden Kennzahlen und einem klaren Wirkungsversprechen.
Großartig! Idealerweise hast du nun sowohl deine Finanzierungsstrategie als auch dein Minimal Viable Produkt und den Impact (Link zu „2.2.2 Dein Minimal Viable Product auf den Prüfstand: So testest du die Wirkung deines Impact-Startups“) getestet.
Im nächsten Schritt führ wir beides zusammen. So stellst du sicher, dass deine Lösung, dein Geschäftsmodell und deine Finanzierungsstrategie aufeinander abgestimmt und bereit für die nächste Wachstumsphase sind.
- Prototyping-Phase | 2.1 Prototyp entwickeln[39]
2.1.4 [40] Realitätscheck für deinen Prototyp: Teste deine Marktanalyse MEASURE
Bevor du ein Geschäftsmodell[41][42] für dein Impact-Startup entwickelst, solltest du sicherstellen, dass deine Markteinschätzungen realistisch sind und deine Lösung tatsächlich den Bedarf deckt, den du identifiziert hast. Das Testen deiner Marktanalyse hilft dir, blinde Flecken zu erkennen und dein Angebot besser an die Bedürfnisse deiner Zielgruppe anzupassen.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe genau kennst.
- Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- alle Ressourcen hast, um einen Prototyp zu entwickeln.
- bereits eine Marktanalyse durchgeführt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - deine Annahmen zum Markt und zu deinen Wettbewerbsvorteilen zu überprüfen.
- direktes Feedback von Marktexpertinnen und deinen Kundinnen einzuholen.
Hinweis: Hier geht es um die Entwicklung und Umsetzung deines Geschäftsmodells sowie die finanziellen Aspekte deines Vorhabens.
Mit dem wirkungsorientierten Bereich befassen wir uns hier. [Link]
Validiere deine Marktanalyse in 5 Schritten
Schritt 1: Triangulation der Daten
Um deine Analyse zu validieren, solltest du Ergebnisse aus verschiedenen Quellen und Methoden vergleichen. Kombiniere quantitative und qualitative Daten, um ein umfassenderes Bild zu erhalten. Suche dabei nach Übereinstimmungen und Abweichungen – diese können dir wichtige Hinweise geben, wo noch Verbesserungspotenzial besteht.
Schritt 2: Expertinnenvalidierung Lass deine Marktanalyse von Branchenexpertinnen oder erfahrenen Marktteilnehmerinnen prüfen. Das Feedback dieser Fachleute hilft dir, blinde Flecken zu erkennen und deine Annahmen realistischer einzuschätzen. Schritt 3: Durchführen von Primärforschung Primärforschung ist der nächste Schritt, um deine Annahmen zu überprüfen. Führe eigene Umfragen oder Interviews mit potenziellen Kundinnen[43] durch, um sicherzustellen, dass die Daten, auf die du dich stützt, auch in der Praxis standhalten.
Schritt 4: Vergleich mit Branchenbenchmarks
Vergleiche deine Ergebnisse mit Standards und Statistiken aus deiner Branche. Wenn es Abweichungen gibt, analysiere diese genau – sind sie ein Hinweis auf eine Marktlücke oder hast du vielleicht falsche Annahmen getroffen?
Schritt 5: Peer-Review
Hol dir Feedback von Kolleg*innen. Diskutiere dabei die Methodik deiner Analyse und die daraus gezogenen Schlüsse. So stellst du sicher, dass deine Einschätzungen Hand und Fuß haben.
Die Validierung deiner Marktanalyse hilft dir, Risiken frühzeitig zu erkennen und deine Strategie darauf abzustimmen. Nur wenn du sicher bist, dass deine Lösung auch tatsächlich den Bedarf deiner Zielgruppe trifft, kannst du langfristig erfolgreich sein. Prototypen zu testen bedeutet, Annahmen mit der Realität abzugleichen – das spart dir später Zeit und Geld.
Du hast deine Annahmen zum Markt und zu deinen Wettbewerbsvorteilen überprüft.
Bevor du die Erkenntnisse zu deinem Prototyp validierst und ein Geschäftsmodell entwickelst, bietet es sich an, deine „One Metric That Matters“ (ONTM) und Methoden zur Wirkungsmessung festzulegen.
- Prototyping-Phase | 2.2 MVP entwickeln[44]
2.2.5 [45] MVP und Finanzierungsstrategie: Validieren, optimieren, wachsen LEARN
Hier stellst du sicher, dass deine Lösung, dein Geschäftsmodell und deine Finanzierungsstrategie optimal aufeinander abgestimmt sind. Das schafft die Grundlage für die Skalierung deines Impact-Startups und bereitet dich auf die nächste Wachstumsphase vor.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe sowie Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- einen validierten Prototyp entwickelt hast.
- für dein Angebot einen ersten Wirkungsbeleg auf Outcome-Ebene erhalten hast.
- für dein Angebot einen Markt identifiziert und ein initiales Geschäftsmodell entwickelt hast.
- ein Minimal Viable Product (MVP) entwickelt und getestet hast.
- die Wirkungsmessung deines Angebots auf den Output- und Outcome-Ebenen gewährleisten kannst.
- eine Idee davon hast, wie dein Angebot skalierbar ist.
- eine Finanzierungsstrategie und ein Pitch-Deck entwickelt und getestet hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - dein Minimal Viable Product auf Basis von Feedback und Wirkungsdaten anzupassen.
- dein Geschäftsmodell zu optimieren.
- deine Finanzierungsstrategie zu finalisieren.
- After Action Reviews (AAR): Lernen aus der Praxis
Ein strukturiertes AAR unterstützt dich dabei, aus den Erfahrungen mit deinem MVP zu lernen und die nächsten Schritte gezielt zu planen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: - Vorbereitung:
- Definiere das Ziel des AARs und lade die relevanten Teilnehmenden ein.
- Schaffe eine sichere Umgebung für ehrlichen und offenen Austausch.
- Durchführung:
Diskutiere die Projektziele und nutze die vier Kernfragen:
- Was war geplant?
- Was ist tatsächlich passiert?
- Was lief gut und warum?
- Was könnte verbessert werden und wie?
- Analyse
- Identifiziere Stärken und Schwächen des Projekts.
- Arbeite konkrete Verbesserungspotenziale heraus.
Bei der Analyse können Methoden wie Brainstorming oder die SWOT-Analyse helfen (Link zu „2.1.5 Vom Prototyp zur Wirkung: So baust du ein nachhaltiges Geschäftsmodell auf“). Die SWOT-Analyse hilft dir dabei, systematisch Stärken (Strengths) und Schwächen (Weaknesses) deines Projekts zu identifizieren sowie Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) im Umfeld zu analysieren. Indem du diese Faktoren in einer Matrix darstellst, kannst du gezielt Maßnahmen entwickeln, um Schwächen zu minimieren, Stärken zu nutzen, Chancen zu ergreifen und Risiken zu reduzieren.
SWOT-Analyse
Schritt 4: Maßnahmenentwicklung
- Entwickle konkrete Verbesserungsvorschläge.
- Erstelle einen Aktionsplan mit klaren Verantwortlichkeiten und Fristen.
- Daten aus MVP-Tests auswerten: Systematisch Erkenntnisse gewinnen
Schritt-für-Schritt-Anleitung: - Daten sammeln und organisieren
- Sammle alle Beobachtungen und strukturiere sie nach Testaufgaben oder Bereichen deines MVP.
- Muster und Trends erkennen
- Suche nach wiederkehrenden Problemen und Auffälligkeiten.
- Achte auf Bereiche, die besonders positiv oder negativ auffielen.
- Erkenntnisse priorisieren
- Konzentriere dich auf Probleme, die mehrere Testpersonen hatten.
- Bewerte die Schwere der identifizierten Probleme.
- Quantitative Ergebnisse berechnen
- Berechne Erfolgsraten für bestimmte Aufgaben.
- Messe Zeitaufwände für verschiedene Interaktionen.
- Qualitatives Feedback analysieren
- Kategorisiere verbale Rückmeldungen der Teilnehmenden.
- Identifiziere Schlüsselwörter und ‑themen.
- Ergebnisse visualisieren
- Nutze Diagramme oder Heatmaps, um Problembereiche zu visualisieren.
- Erstelle Nutzerfluss-Diagramme, um typische Pfade aufzuzeigen. So kannst du die Customer Journey abbilden – angefangen bei Startpunkten über Aktionen, Entscheidungen und Pfade bis hin zu Zielen. Die Journey gibt dir Aufschluss darüber, an welcher Stelle die Nutzer*innen auf Probleme stoßen und wo du deine Lösung verbessern kannst.
Hinweis: Konzepte wie die Customer Journey stammen ursprünglich aus dem Software-Bereich, können aber durchaus auch für nicht-technologiebasierte Innovationen genutzt werden. Es gibt einige Möglichkeiten, wie du die Prinzipien der Customer Journey auf nicht-technische Innovationen anwenden kannst, z. B.:
- Statt von „Usern“ sprichst du von „Teilnehmer*innen“ oder „Begünstigten“.
- Anstelle von „Klicks“ oder „Conversions“ betrachtest du „Interaktionen“ oder „Engagement-Punkte“.
- Validierung der Finanzierungsstrategie: So überzeugst du Investor*innen
Schritt-für-Schritt-Anleitung: - Investor*innen-Feedback auswerten
- Kategorisiere das Feedback (z. B. nach Bewertungen, Wachstumsprognosen, Risiken).
- Identifiziere wiederkehrende Themen oder Bedenken.
- Vergleiche die Rückmeldungen verschiedener Investor*innen.
- Priorisiere Anpassungen basierend auf der Häufigkeit und Relevanz des Feedbacks.
- Aus der Cashflow-Analyse oder finanziellen Kennzahlen lernen
- Vergleiche den operativen Cashflow mit deinen Prognosen.
- Vergleiche EBIT/EBITDA mit Branchendurchschnitten.
- Identifiziere Abweichungen und deren Ursachen.
- Analysiere die Entwicklung dieser Kennzahlen über Zeit.[46]
- Überprüfe die Auswirkungen deiner Finanzierungsstrategie auf den Cashflow und finanzielle Kennzahlen.
- Strategie anpassen
- Passe deine Finanzierungsziele basierend auf den Erkenntnissen an.
- Überarbeite deine Finanzprognosen, um realistischer zu sein.
- Entwickle Alternativszenarien für verschiedene Marktbedingungen.
- Erwäge neue oder zusätzliche Finanzierungsquellen.
- Kontinuierliche Überwachung
- Implementiere ein regelmäßiges Reporting-System für finanzielle Kennzahlen.
- Setze Schwellenwerte für finanzielle Kennzahlen, die Handlungsbedarf signalisieren.
- Führe regelmäßige Reviews deiner Finanzierungsstrategie durch.
Nutze die hier beschriebenen Tools und Methoden, um deinen MVP, dein Geschäftsmodell und deine Finanzierungsstrategie effektiv zu validieren. So schaffst du die Basis für nachhaltiges Wachstum und maximalen Impact.
Du hast nun idealerweise dein MVP, das Impact- und Marktpotential deines Startups und das Finanzierungsmodell validiert und hast sichergestellt, dass alle benötigten Ressourcen vorhanden sind. Das heißt, …
- du hast dein MVP mit Pilotkund*innen erfolgreich getestet und positive Rückmeldungen erhalten.
- du hast Wirkungsindikatoren entwickelt und kannst den Impact auf Output- und Outcome-Ebene messen.
- es gibt klare Anzeichen dafür, dass für deine Lösung ein Markt existiert und es skalierbar ist.
- es gibt eine solide Finanzierungsstrategie inklusive erster Kontakte zu Geldgeberinnen oder Pilotkundinnen.
- die notwendigen Ressourcen und Fähigkeiten für das Wachstum bzw. die Etablierung sind vorhanden oder in Planung (Team, Finanzierung, Infrastruktur).
Wenn all das zutrifft, kannst du dein Impact-Startup als nächstes in die Growth-Phase überführen. Glückwunsch!
Falls nicht, kein Problem! Am besten, du kehrst noch einmal zur Entwicklung deines MPV zurück.
Tipps, um dein MVP, den Impact auf Output- und Outcome-Ebene sowie deine Finanzierungsstrategie erfolgreich zu validieren: [47]
- MVP-Validierung:
- Führe eine gründliche Marktforschung durch, bevor du das MVP entwickelst. Es ist essenziell, dass du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe und die Wettbewerbslandschaft in der Tiefe verstehst.
- Konzentriere dich auf die Kernfunktionen des MVP. Vermeide es, zu viele Features zu implementieren.
- Setze klare Ziele für dein MVP. Was willst du erreichen und wie den Erfolg messen?
- Sammle aktiv Nutzer*innenfeedback und bleibe offen für Anpassungen.
- Finde die richtige Balance zwischen „Minimum“ und „Viable“. Das MVP sollte funktional und ansprechend genug sein, um echtes Nutzer*innenfeedback zu generieren.
- Impact-Validierung auf Output- und Outcome-Ebene:
- Definiere klare, messbare Indikatoren für Output und Outcome.
- Implementiere von Anfang an Messmethoden für diese Indikatoren.
- Vermeide es, dich nur auf kurzfristige Outputs zu konzentrieren. Berücksichtige auch mittel- und langfristige Outcomes.
- Bleib offen dafür, deine Wirkungslogik basierend auf realen Daten wiederholt anzupassen.
- Validierung der Finanzierungsstrategie:
- Überschätze nicht die Geschwindigkeit, mit der du Einnahmen generieren kannst.
- Berücksichtige verschiedene Finanzierungsquellen und ‑modelle.
- Stelle sicher, dass deine Finanzierungsstrategie mit deinem Geschäftsmodell und deiner Wachstumsstrategie übereinstimmt.
- Bleib realistisch in Bezug auf Bewertungen und Finanzierungsrunden.
- Bereite dich auf detaillierte Due-Diligence-Prozesse vor.
- Prototyping-Phase | 2.1 Prototyp entwickeln[48]
2.1.5 [49] Vom Prototyp zur Wirkung: So baust du ein nachhaltiges Geschäftsmodell auf LEARN
Bei der Entwicklung eines gut durchdachten Prototyps geht es nicht nur darum, dass dein Produkt technisch funktioniert, sondern auch wirtschaftlich Sinn macht und tatsächlich einen positiven Impact erzielt. Hier kombinierst du den wirkungsorientierten [Link: „Dein Prototyp im Praxistest: Nutzer[50]feedback sammeln und Wirkung messen“] mit dem geschäftsorientierten Aspekt [Link: „Realitätscheck für deinen Prototyp: Teste deine Marktanalyse“] deiner Lösung.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe genau kennst.
- Problem, Lösung und Impact klar benennen kannst.
- alle Ressourcen hast, um einen Prototyp zu entwickeln.
- bereits eine Marktanalyse durchgeführt hast.
- eine Schlüsselmetrik (OMTM) für frühe Impact-Messung und Methoden zur Wirkungsmessung festgelegt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, … - deinen Prototyp basierend auf Feedback und Markterkenntnissen anzupassen.
- ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln.
- deine Wirkungsmetriken weiter zu verfeinern.
- Führe After-Action-Reviews durch
Ein After Action Review (AAR) hilft dir dabei, nach jeder Test- oder Entwicklungssession gezielt zu reflektieren und daraus zu lernen.[51][52]
Schritt 1 – Vorbereitung: Definiere das Ziel[53][54] des AARs und wähle die Teilnehmenden aus. Schaffe eine sichere Umgebung, in der alle ehrlich ihre Meinungen und Erfahrungen teilen können.
Schritt 2 – Durchführung: Beginne mit einer Diskussion der ursprünglichen Projektziele.
Stelle die folgenden vier Kernfragen:
- Was war geplant?
- Was ist tatsächlich passiert?
- Was lief gut und warum?
- Was könnte verbessert werden und wie?
Schritt 3 – Analyse: Identifiziere Stärken und Schwächen des Projekts sowie deines Wirkungsmodells und Geschäftsmodells. Hier führst du alles zusammen. Arbeite Verbesserungspotenziale heraus. Nutze Methoden wie Brainstorming oder SWOT-Analyse.
Bei der SWOT-Analyse gehst du wie folgt vor:
- Stärken identifizieren (Strengths): Notiere, was an der Lösung besonders gut funktioniert. Welche Vorteile bietet sie im Vergleich zu anderen Lösungen? Was macht sie erfolgreich?
- Schwächen identifizieren (Weaknesses): Überlege, welche Probleme oder Lücken bestehen. Gibt es Aspekte, die verbessert werden könnten? Welche Hindernisse schränken die Effektivität ein?
- Chancen aufzeigen (Opportunities): Analysiere, welche externen Faktoren positive Einflüsse auf die Lösung haben könnten. Gibt es Trends oder neue Technologien, die die Lösung noch besser machen könnten? Welche Möglichkeiten bieten sich zur Erweiterung oder Verbesserung?
- Risiken erkennen (Threats): Erkenne, welche Herausforderungen oder Risiken die Lösung gefährden könnten. Das könnten Konkurrenzlösungen, fehlende Ressourcen oder negative Trends sein, die die Umsetzung erschweren.
- Wirkungsmetriken reflektieren: Nutze die SWOT-Analyse auch, um dein Wirkungsmodell und deine Wirkungsmetriken zu überprüfen. Welche Erkenntnisse hast du zur Wirkung gesammelt? Besteht Optimierungsbedarf hinsichtlich der Messung? Die Anpassung und Feinjustierung der Metriken ist essenziell, um sicherzustellen, dass sie weiterhin den wichtigsten Impact deines Startups abbilden.
Schritt 4 – Maßnahmenentwicklung: Entwickle konkrete Verbesserungsvorschläge. Erstelle einen Aktionsplan mit klaren Verantwortlichkeiten. - Werte die Daten aus deinen Prototypentests aus
Um deinen Prototyp weiterzuentwickeln, solltest du die gesammelten Daten analysieren und daraus Schlüsse ziehen.
Schritt 1: Sammle die Daten, indem du alle Beobachtungen, Notizen und Aufzeichnungen zusammenfasst. Strukturiere die Daten anschließend nach Testaufgaben oder Bereichen des Prototyps.
Schritt 2: Identifiziere Muster und Trends, indem du nach wiederkehrenden Problemen oder Kommentaren suchst. Achte dabei auf Bereiche, die besonders positiv oder negativ auffielen.
Schritt 3: Priorisiere die Erkenntnisse, indem du die Schwere der identifizierten Probleme bewertest. Fokussiere dich auf Probleme, die mehrere Teilnehmende hatten.
Schritt 4: Quantifiziere die Ergebnisse, indem du Erfolgsraten für bestimmte Aufgaben berechnest und Zeitaufwände für verschiedene Interaktionen misst.
Schritt 5: Analysiere qualitatives Feedback, indem du verbale Kommentare der Teilnehmenden kontextualisierst sowie Schlüsselwörter und ‑themen identifizierst. Passe gegebenenfalls auch dein Wirkungsmodell und deine Wirkungsmetriken an.
Schritt 6: Nutze Diagramme oder Heatmaps, um Nutzerinnenverhalten zu visualisieren. In Nutzerfluss-Diagrammen (User Flow Diagram) kannst du ihre Customer Journey abbilden – angefangen bei Startpunkten über Aktionen, Entscheidungen und Pfade bis hin zu Zielen. Die Journey gibt dir Aufschluss darüber, an welcher Stelle die Nutzerinnen auf Probleme stoßen und wo du deine Lösung verbessern kannst.
Hinweis: Konzepte wie die Customer Journey stammen ursprünglich aus dem Software-Bereich, können aber durchaus auch für nicht-technologiebasierte Innovationen genutzt werden. Es gibt einige Möglichkeiten, wie du die Prinzipien der Customer Journey auf nicht-technische Innovationen anwenden kannst, z. B.:
- Statt von „Usern“ sprichst du von „Teilnehmer*innen“ oder „Begünstigten“.
- Anstelle von „Klicks“ oder „Conversions“ betrachtest du „Interaktionen“ oder „Engagement-Punkte“.
- Entwickle ein Geschäftsmodell[55][56][57]
Ein solides Geschäftsmodell ist das Fundament eines erfolgreichen Impact-Startups. Für die Entwicklung kannst du das Lean Canvas als Tool nutzen. Hier einige Schritte, die dir helfen. Beachte, dass deine Kundinnen und deine Begünstigten deine Lösung unterschiedlich nutzen oder unterschiedlich von ihr profitieren. Kundinnen und Begünstigte können parallel in zwei Farben eingetragen werden.
Schritt 1 – Problem identifizieren:
Definiere die ein bis drei wichtigsten Probleme deiner Zielgruppe. Beschreibe bestehende Alternativen, wie diese Probleme derzeit gelöst werden.
Wenn du hier nicht weiterkommst, gehe zurück zur Problemanalyse. [Link: „Wie führe ich für mein Impact-Startup eine Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse durch?“]
Schritt 2 – Unique Value Proposition (UVP) formulieren:
Entwickle eine klare, überzeugende Kernbotschaft, die erklärt, warum dein Angebot einzigartig und kaufenswert ist – deine Unique Value Proposition (UVP). Die UVP beschreibt, welchen einzigartigen Mehrwert dein Produkt oder deine Dienstleistung für deine Zielgruppe schafft. Sie beantwortet die Frage: Warum sollten Kundinnen genau dein Angebot wählen? Fokussiere dich darauf, wie dein Impact-Startup die Bedürfnisse deiner Kundinnen besser oder anders erfüllt als andere.
Schritt 3 – Kundinnensegmente festlegen: Bestimme deine Zielgruppen und frühen Anwenderinnen (Early Adopters) und charakterisiere diese Gruppen genau.
Wenn du hier nicht weiterkommst, gehe zurück zur Zielgruppenanalyse. [Link: „Wie führe ich für mein Impact-Startup eine Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse durch?“]
Schritt 4 – Kanäle definieren:
Lege fest, wie du deine Kund*innen erreichen wirst (z.B. online, offline, direkt, indirekt).
Schritt 5 – Lösung skizzieren:
Beschreibe deine Lösung kurz und prägnant.
Wenn hier Probleme auftreten, gehe zurück zum Solution Design. [Link: „Solution Design: Wie finde ich eine Lösung, mit der mein Startup echten Impact schafft?“]
Schritt 6 – Unfairen Vorteil identifizieren:
Ein unfairer Vorteil bezieht sich auf Aspekte des Geschäftsmodells, die von Konkurrenten nicht leicht kopiert oder übernommen werden können. Er konzentriert sich auf einzigartige Eigenschaften oder Ressourcen des Unternehmens, die schwer zu replizieren sind. Überlege, was dein Impact-Startup einzigartig und schwer kopierbar macht, z. B. ein Patent.
Schritt 7 – Potenzielle Einnahmequellen identifizieren und bewerten:
Definiere mögliche Einnahmequellen, z. B.:
- direkter Verkauf von Produkten oder Dienstleistungen
- Abonnement-Modelle
- Freemium-Modelle (Grundversion kostenlos, Premium-Features kostenpflichtig)
- Lizenzgebühren
- Beratungsleistungen
- Partnerschaften oder Sponsoring
Bewerte jede Einnahmequelle: - Wie gut passt sie zu deinen Impact-Zielen?
- Wie nachhaltig ist sie langfristig?
- Welches Potenzial hat sie für Skalierung?
Schritt 8 – Auch innovative Modelle bedenken:
Nutze profitable Bereiche, um weniger profitable, aber impact-starke Bereiche zu finanzieren. Zum Beispiel:
- Hybrides Modell: Kombiniere verschiedene Einnahmequellen, um Risiken zu streuen.
- Impact-orientierte Preisgestaltung: Staffle Preise nach sozialer/ökologischer Wirkung.
- Cross-Subventionierung: Nutze profitable Bereiche, um impact-starke, aber weniger profitable Bereiche zu finanzieren.
Schritt 9 – Kosten analysieren:
Liste deine wichtigsten Kosten auf (z. B. Entwicklung, Marketing, Personal). Berücksichtige auch Kosten für Impact-Messung und ‑Reporting.
Schritt 10 – Key Metrics festlegen:
Definiere die wichtigsten (Impact-)Kennzahlen, an denen du den Erfolg deines Geschäftsmodells messen wirst. Nutze das Feedback aus der Praxis, verfeinere deinen Ansatz und stelle sicher, dass sowohl dein Produkt als auch dein Geschäftsmodell auf soliden Grundlagen stehen. Es ist sinnvoll, die Wirkungsmessung basierend auf den Erkenntnissen aus den Prototypentests und der Marktanalyse kontinuierlich anzupassen. So erhöhst du die Chance, langfristig Impact zu erzielen und erfolgreich zu sein – auch wenn sich dein Geschäftsmodell weiterentwickelt.
Großartig! Du bist nun an einem Punkt, an dem du idealerweise deinen Prototyp, das Impact- und Marktpotential deiner Lösung und dein Geschäftsmodell validiert hast. Das heißt, …
- du hast deinen Prototyp erfolgreich getestet und positive Rückmeldungen bekommen.
- es gibt für deine Lösung einen ersten Wirkungsbeleg von Nutzer*innen auf Outcome-Ebene.
- es gibt klare Anzeichen dafür, dass ein Markt für deine Lösung existiert und sie skalierbar ist.
- du hast ein initiales Geschäftsmodell entwickelt, das zeigt, wie du dein Impact-Startup nachhaltig aufstellen kannst.
Wenn all das zutrifft, kannst du als nächstes die erste Grundversion deiner Lösung (Minimal Valuable Produkt) entwickeln.
Falls nicht, kein Problem! Am besten, du kehrst noch einmal zur Entwicklung deines Prototyps zurück.
8 Tipps, um deinen Prototyp, sein Impact- und Marktpotential und dein Geschäftsmodell erfolgreich zu validieren:
- Finde eine gute Balance zwischen Forschung und Testen:
Investiere nicht zu viel Zeit in Recherche auf Kosten des tatsächlichen Testens. Nutze Forschungskenntnisse stattdessen lieber als Grundlage für praktische Tests. - Analysiere das Marktpotenzial gründlich: Untersuche die tatsächliche Nachfrage – ob rein hypothetisch Interessen an deiner Lösung besteht, ist an diese Punkt nicht aussagekräftig genug. Validiere die Zahlungsbereitschaft potenzieller Kund*innen.
- Bleib offen für Feedback: Bleib stets flexibel und bereit, deine Lösungsidee und deine Wirkungsmetriken basierend auf aktuellem Feedback anzupassen. Betrachte Kritik als eine wertvolle Lernerfahrung, um den Impact deiner Lösung bzw. deiner Organisation weiter zu steigern.
- Validiere deinen Prototyp frühzeitig: Warte nicht zu lange damit, deinen Prototyp zu testen. Er muss noch nicht perfekt sein. Beginne mit dem Testen, sobald du einen grundlegenden Prototyp entwickelt hast.
- Nutze echte Daten: Validiere deine Annahmen und deine Wirkungsmetriken mit realen Daten, nicht nur auf Basis von Vermutungen. Führe Interviews und Umfragen mit potenziellen Kundinnen und Nutzerinnentests durch.
- Konzentriere dich auf das Kernproblem: Stell sicher, dass du das richtige Problem löst. Verschwende keine Zeit und Ressourcen auf Nebensächlichkeiten.
Einleitung
Als Impact Entrepreneur oder Change Maker strebst du nicht nur wirtschaftlichen Erfolg an – du möchtest auch positive soziale und ökologische Veränderungen bewirken. Der Lean Impact-Guide unterstützt dich dabei.
Lean Impact, entwickelt von Ann Mei Chang, basiert auf den Prinzipien des Lean Startup, erweitert diese jedoch, um soziale und ökologische Herausforderungen wirkungsvoll anzugehen. Während Lean Startup auf die schnelle Entwicklung und Validierung kommerzieller Produkte mit dem Fokus auf Profitabilität abzielt, richtet sich Lean Impact auf die Maximierung gesellschaftlichen Nutzens.
Durch den Lean Impact-Ansatz kannst du mit minimalen Ressourcen effektive Lösungen entwickeln, schnell testen und kontinuierlich verbessern. Kern dieses Ansatzes ist der Bauen-Messen-Lernen-Feedback-Zyklus: Du entwickelst eine erste Version deiner Lösung, sammelst Nutzerdaten und optimierst sie auf Basis dieser Erkenntnisse. So kannst du nachhaltig auf echte Bedürfnisse reagieren und deine Wirkung maximieren.
[evtl. hier noch Ann Mei Changs drei zentrale Prinzipien für Startups ergänzen]
Nutze den Lean Impact-Guide, um deine Ideen zu verfeinern und den gesellschaftlichen Wandel, den du anstrebst, messbar und sichtbar zu machen. Der Guide ergänzt unser IMMPACT-Reifegradmodell, das im Kooperationsprojekt IMMPACT (Bertelsmann Stiftung, SEND, Bundesinitiative Impact Investing, PHINEO, BHT) entwickelt wurde.
- Ideation-Phase | 1.1 Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse [58]
1.1.1 [59]Wie führe ich für mein Impact-Startup eine Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse durch? BUILD
Wenn du eine nachhaltige Lösung für ein gesellschaftliches Problem entwickelst, stehen am Anfang oft viele Fragen: Wer ist eigentlich von dem Problem betroffen? Welche Ursachen und Auswirkungen liegen zugrunde – und wie kann ich diese effektiv bekämpfen? Um deine Wirkung gezielt zu entfalten, ist es entscheidend, das Problem, die Zielgruppe und relevante Stakeholder genau zu verstehen. Selbstverständlich bringt jede Gründung ihre eigenen Herausforderungen und Besonderheiten mit sich. Dieser Leitfaden bietet daher eine Orientierung, die individuell angepasst werden kann.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- weißt, welches Problem du lösen willst, aber deine Zielgruppe noch nicht oder noch nicht gut genug kennst.
Kennst du deine Zielgruppe bereits? Dann kannst du direkt bei „Datensammlung zu Zielgruppe und Stakeholdern“ einsteigen.
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- das Problem zu benennen und seine Ursachen zu verstehen.
- die Auswirkungen des Problems zu identifizieren.
- deine Zielgruppe und Stakeholder zu definieren.
- Benenne das Kernproblem
Im ersten Schritt benennst du präzise das Problem, das du lösen möchtest, damit du eine fundierte Analyse der Ursachen und Auswirkungen durchführen kannst. Das Problem sollte so formuliert sein, dass es die negative Situation aus Sicht der Zielgruppe beschreibt. Versuche so spezifisch wie möglich zu sein – je nachdem, was dein jetziger Wissensstand zulässt.
Beispiel: „Viele Menschen in ländlichen Gebieten Libanons haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.“ - Identifiziere die Ursachen des Problems
Um das zentrale Problem tiefgründig zu verstehen, kannst du seine Ursachen in vier Schritten analysieren. Beginne mit der Frage: Warum existiert dieses Problem?
Schritt 1: Gliedere das Problem in Hauptursachen, die du den folgenden Kategorien zuordnen kannst:
- Gesellschaftliche Trends, z. B. demografischer Wandel, Urbanisierung, Digitalisierung
- Regeln, z. B. Gesetze, Verordnungen, Standards
- Anwendung von Technik, z. B. fossile oder erneuerbare Energien, E‑Learning-Plattformen, Telemedizin
- Wirtschaftliche Bedingungen, z. B. Arbeitslosigkeit, Einkommensverteilung, Inflation
- Kulturelles Verständnis, z. B. Traditionen und Bräuche, Werte und Normen
- Umweltbedingungen, z. B. Klimawandel, Ressourcenverfügbarkeit, Naturkatastrophen
- Institutionen, z. B. Bildungseinrichtungen, Gesundheitsorganisationen, Vereine, lokale Initiativen
- Politische Bedingungen, z. B. Stabilität der Regierung, internationale Beziehungen mit Handelsabkommen und Sanktionen
- Individuelle Bedürfnisse von Personengruppen, z. B. Bildungsbedarf, Gesundheitsversorgung, Wohnraumversorgung
- Vorhandener Wissensstand in der Bevölkerung, z. B. Bildungsniveau, Bewusstseinsbildung, technologische Kompetenz
Schritt 2: Definiere die Ursachen und verwende die 5‑Whys-Technik, um tiefer in das Problem einzutauchen. Frage bei jeder identifizierten Ursache „Warum tritt dies auf?“ und wiederhole diesen Schritt fünfmal, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln. Diese Ursachen bilden die Wurzeln des Problems und helfen dir, das Problem in seiner Gesamtheit zu verstehen.
Beispiel: Wenn das Kernproblem „Viele Menschen in ländlichen Gebieten Libanons haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser“ ist, könnte eine 5‑Whys-Analyse folgendermaßen aussehen:
- Wieso haben sie keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser? – Weil es keine Wasseraufbereitungsanlagen gibt.
- Wieso gibt es keine Wasseraufbereitungsanlagen? – Weil es an finanziellen Mitteln fehlt.
- Wieso fehlen finanzielle Mittel? – Weil die lokalen Behörden keine ausreichenden Budgets dafür bereitstellen.
- Wieso stellen die lokalen Behörden keine ausreichenden Budgets bereit? – Weil das Problem keine hohe Priorität hat.
- Wieso hat das Problem keine hohe Priorität? – Weil das Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen fehlenden Zugangs zu sauberem Trinkwasser gering ist.
Schritt 3: Beziehe aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in deine Analyse ein. Nutze dafür Datenbanken wie Google Scholar, JSTOR oder PubMed, um relevante Studien und Forschungsergebnisse zu finden.
Oft helfen auch öffentliche Reports (UNDP, Bundesregierung etc.), Statistiken, Dokumentarfilme, journalistische Reportagen, Zeitungsartikel und Veröffentlichungen von Verbänden. Diese solltest du allerdings auf Richtigkeit überprüfen.
Auch die Teilnahme an Netzwerktreffen, Branchenevents, Konferenzen oder Messen kann dir bei deiner Analyse weiterhelfen. Dieser datenbasierte Ansatz liefert dir objektive Einblicke in die Ursachen des Problems und bestärkt oder widerlegt deine Annahmen.
- Analysiere die Auswirkungen des Problems
Nachdem du die Ursachen analysiert hast, solltest du die Auswirkungen des Problems identifizieren. Welche Konsequenzen hat es für die Betroffenen und deren Umgebung?
Schritt 1: Nutze erneut die 5‑Whys-Technik, um die Konsequenzen der Auswirkungen zu verstehen. Frage bei jeder Auswirkung: „Welche Folgen hat das?“ und wiederhole diesen Schritt, um Effekte auf der systemischen Ebene zu erkennen. Überlege auch, welche Folgen das Problem auf ökologischer, politischer, sozialer, ökonomischer, kultureller, spiritueller Ebene usw. haben kann.
Schritt 2: Auch bei der Analyse der Auswirkungen solltest du aktuelle Forschungsergebnisse hinzuziehen, um fundierte Erkenntnisse über die langfristigen Effekte des Problems zu erhalten. Wie du dabei vorgehen kannst, steht weiter oben bei 2. Identifiziere die Ursachen des Problems.
Schritt 3: Visualisiere dein Problem in einem Problembaum, den du später auch für Kommunikationszwecke nutzen kannst. Der Problembaum stellt die Ursachen und Auswirkungen des Problems grafisch dar. So erstellst du einen Problembaum:
- Zeichne ein Kästchen in die Mitte des Diagramms und schreibe das Kernproblem hinein.
- Die direkten Ursachen des Kernproblems werden in der Zeile unterhalb des Kernproblems festgehalten, darunter die Ursachen der Ursachen angeheftet.
- Oberhalb des Kernproblems finden die unmittelbaren Auswirkungen Platz, die Auswirkungen der Auswirkungen werden in der Reihe darüber eingetragen. Und so weiter.
- Der Problembaum verzweigt sich nach oben und unten.
- Sofern Zusammenhänge zwischen den Ursachen bzw. Auswirkungen existieren, werden diese mittels Querverbindungen abgebildet. Lücken werden mittels Platzhalter gekennzeichnet, die du gegebenenfalls später füllst.
Nutze eine einfache Zeichensoftware oder Stift und Papier, um den Problembaum visuell darzustellen.
- Berücksichtige den systemischen Kontext
Um das Problem ganzheitlich zu verstehen, solltest du es in einen größeren systemischen Kontext einordnen. So kannst du gezielt Maßnahmen entwickeln, die die Ursachen auf der richtigen Ebene ansprechen.
Ein nützliches Werkzeug für diese Überlegung ist die Social Change Matrix, die das Problem in vier Quadranten unterteilt:
- Quadrant 1: Materiell und strukturell – Probleme, die große Gruppen betreffen und strukturelle Änderungen erfordern, z. B. in Gesetzen oder Institutionen
- Quadrant 2: Materiell und individuell – Probleme, die einzelne Personen oder kleine Gruppen betreffen, z. B. mangelnde Bildung oder Armut[60]
- Quadrant 3: Symbolisch und strukturell – Probleme, die gesellschaftliche Wahrnehmungen oder Überzeugungen betreffen und Änderungen im öffentlichen Diskurs erfordern
- Quadrant 4: Symbolisch und individuell – Probleme, die persönliche Wahrnehmungen oder Einstellungen betreffen, z. B. geringes Selbstwertgefühl
Überlege, ob das Problem auf individueller oder struktureller Ebene liegt, und ob es materieller oder symbolischer Natur ist. Strukturelle Veränderungen wirken auf gesellschaftlicher Ebene, während individuelle Veränderungen das Verhalten und die Einstellung einzelner Personen beeinflussen. Materielle Veränderungen sind messbar und greifbar, symbolische Veränderungen hingegen betreffen kulturelle und soziale Einstellungen.
Beispiel: Angenommen, das zentrale Problem sei „Geringes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung“. Dieses Problem könnte in Quadrant 3 (symbolisch und strukturell) eingeordnet werden, da es die gesellschaftliche Wahrnehmung betrifft und Änderungen im öffentlichen Diskurs erfordert. Maßnahmen könnten Bildungskampagnen oder politische Initiativen sein, um das Umweltbewusstsein zu stärken.
- Zielgruppen und Stakeholder definieren
Auf Grundlage deiner Ursachen- und Wirkungsanalyse kannst du jetzt deine Zielgruppen und Stakeholder klar benennen. Überlege, wer direkt für die Ursachen des Problems verantwortlich und wer von den Auswirkungen betroffen ist. Dies sind deine potenziellen Zielgruppen und Stakeholder.
Was sind Zielgruppen?
Zielgruppen sind die Personen, Organisationen oder Systeme, bei denen du eine Wirkung erzielen möchtest. Unterscheide dabei:
- Direkte Zielgruppe: Diejenigen, die du mit deinem Projekt direkt ansprichst und bei denen du konkrete Veränderungen bewirken willst. Falls nötig, kannst du hier noch Untergruppen bilden, um dein Angebot präziser anzupassen.
- Indirekte Zielgruppe: Personen oder Gruppen im Umfeld der direkten Zielgruppe. Sie unterstützen oft den Erfolg deines Projekts, z. B. Familienangehörige, Lehrkräfte oder lokale Multiplikator*innen.
Achte darauf, deine Zielgruppe nicht zu breit zu definieren – das erschwert die Fokussierung. Zu eng sollte sie aber auch nicht sein, außer dein Projekt ist hochspezialisiert. Frage dich außerdem: Welche Zielgruppen sind prioritär? - Primäre Zielgruppe: Die Gruppe, auf die du dich am meisten konzentrierst (z. B. Schüler*innen bei einem Gewaltpräventionsprojekt).
- Sekundäre Zielgruppe: Unterstützende oder begleitende Gruppen, die nicht im direkten Fokus stehen (z. B. Lehrkräfte in diesem Beispiel).
Wer sind deine Stakeholder?
Stakeholder sind alle Personen oder Gruppen, die ein Interesse an deinem Projekt haben oder es beeinflussen können. Wichtig: Alle Zielgruppen sind automatisch Stakeholder – aber nicht jeder Stakeholder gehört zu deiner Zielgruppe.
Mit einer Stakeholderanalyse kannst du herausfinden: - Wer sind die relevanten internen und externen Stakeholder?
- Welche Erwartungen, Befürchtungen oder Hoffnungen haben sie?
- Wie können sie dein Projekt positiv oder negativ beeinflussen?
Beispiele für Stakeholder:
Interne Stakeholder: deine Zielgruppe, Projektleitung, Projektteam, Geschäftsleitung.
Externe Stakeholder: Geldgebende, Behörden, NGOs, Partnerorganisationen, Bürgerinitiativen oder Unternehmen.
Hinweis-Box:
In den folgenden Kapiteln der Lean Impact Journey differenzieren wir zwischen Begünstigen, wenn wir uns mit dem Wirkungsmodell beschäftigen und Kund*innen, wenn es um das Geschäftsmodell geht. Wie ihr diese beiden Begriffe für euer Projekt nutzt, hängt davon ab, worin euer Produkt bzw. eure Dienstleistung besteht.
Der erste Schritt ist gemacht! Du kennst nun deine potenzielle Zielgruppe und hast weitere Stakeholder identifiziert.
Als nächstes kannst du deine Erkenntnisse mit einer Datensammlung validieren.
- Ideation-Phase | 1.1 Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse[61]
1.1.2 [62]Daten zu Zielgruppen und Stakeholdern sammeln: So gelingt die fundierte Analyse für dein Impact-Startup MEASURE
Um mit deinem Impact-Startup wirklich etwas zu bewegen, brauchst du fundierte Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Zielgruppe und Stakeholder. Ebenso solltest du die Annahmen, die du über das gesellschaftliche Problem getroffen hast, validieren. Hier zeigen wir, wie du die richtigen Daten sammeln kannst, um fundierte Analysen durchzuführen und deine Wirkung zu maximieren.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- eine erste Problemanalyse durchgeführt hast.
- eine Vorstellung von deiner Zielgruppe und den Stakeholdern hast.
- den Lean-Impact-Ansatz kennenlernen willst.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- deine Annahmen durch einen direkten Austausch mit der Zielgruppe zu überprüfen.
- die Bedürfnisse, Interessen und Einflussfaktoren der Zielgruppe besser zu verstehen.
- sicherzustellen, dass deine Lösung zielgerichtet ist.
- den Build-Measure-Learn-Ansatz von Lean Impact erfolgreich anzuwenden
- Starte deine Datensammlung mit Interviews und Befragungen
Es gibt verschiedene Methoden, mit denen du Daten zu Zielgruppe und Stakeholdern erheben kannst. Kaum eine Herangehensweise ist jedoch so effektiv wie das direkte Gespräch mit den Betroffenen. Das ist der beste Weg mit den schnellsten und klarsten Ergebnissen.
Führe qualitative oder quantitative Befragungen mit der Zielgruppe durch. Mit quantitativen Befragungen sammelst du numerische Daten mit standardisierten Fragebögen (geschlossene Fragen) für statistische Analysen und messbare Ergebnisse. Mit qualitativen Befragungen sammelst du beschreibende Daten (offene Fragen) für tiefere Einblicke in Meinungen, Erfahrungen, Bedürfnisse und Erwartungen sowie damit verbundene Herausforderungen.
Ziel ist es, herauszufinden, …
- ob das identifizierte Problem für den/die Interviewpartner*in relevant ist,
- wie genau die Person und ihr Umfeld von dem Problem betroffen sind und welche Konsequenzen es für sie mitbringt,
- wer sonst davon betroffen sein könnte.
Führe außerdem Einzelgespräche mit Stakeholdern, die direkt oder indirekt von deinem Projekt betroffen sind oder Einfluss darauf haben können. So lernst du auch ihre Bedürfnisse und Interessen besser kennen und stellst fest, wie sie von deinem Projekt beeinflusst werden[63]. Dies können bspw. Interessensverbände, Aktivistinnen, NGOs, Selbsthilfegruppen, Influencerinnen, Forscherinnen oder öffentliche Vertreterinnen sein.
- Entwickle die Fragen für deine Interviews
Welche Fragen an die Zielgruppe bzw. Stakeholder sich eignen, hängt davon ab, welchen Weg du mit deinem Projekt bisher gegangen bist. Hast du bereits ein Problem identifiziert und willst herausfinden, ob die von dir angenommene Zielgruppe dieses Problem als relevant empfindet (Weg 1)? Oder hast du dich bereits für eine Zielgruppe entschieden und willst herausfinden, welches Problem du für sie lösen kannst (Weg 2)? Die folgenden Fragen kannst du für deine Interviews nutzen.
Allgemeine Fragen zur Person:
- Wie lautet Ihr Name und Ihre Berufsbezeichnung?
- In welcher Branche arbeiten Sie und wie lange sind Sie bereits in dieser Rolle tätig?
- Was sind die Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten in Ihrer Position?
Beispiele für Fragen zu Weg 1:
- Sind Sie in Ihrer Arbeit schon einmal auf das folgende Problem gestoßen: [beschreiben Sie Ihr Problem]?
- Wie gehen Sie typischerweise mit [relevanter Herausforderung oder Aufgabe] um?
- Was glauben Sie, sind die Hauptursachen für dieses Problem? Warum (5x)?
- Wie stark wirkt sich dieses Problem auf Ihre Produktivität oder Effizienz aus?
- Welche Auswirkungen hat dieses Problem auf Ihre Arbeit oder Ihre Organisation?
- Welche Maßnahmen haben Sie bisher ergriffen, um mit diesem Problem umzugehen?
- Wie würde sich Ihre Arbeit verändern, wenn dieses Problem gelöst wäre?
- Falls dieses Problem für Sie nicht relevant ist, warum denken Sie, dass das so ist?
- Kennen Sie Personen in Ihrer Branche oder in ähnlichen Positionen, die dieses Problem haben könnten?
- Wem könnte dieses Problem Ihrer Meinung nach am ehesten begegnen?
- Glauben Sie, dass dieses Problem in Zukunft für Sie oder andere relevant werden könnte? Wenn ja, warum?
Beispiele für Fragen zu Weg 2:
- Können Sie ein spezifisches Problem beschreiben, das Sie besonders frustriert? Wie oft tritt dieses Problem auf?
- Was glauben Sie, sind die Hauptursachen und Konsequenzen dieses Problems? Warum (5x)?
- Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf, wenn Sie versuchen, [Herausforderung] zu bewältigen?
- Welche Sorgen oder Bedenken haben Sie, wenn Sie an [dieses Problem] denken?
- Wie fühlen Sie sich normalerweise, wenn Sie versuchen, [Herausforderung] zu bewältigen?
- Wie stark wirkt sich dieses Problem auf Ihre Produktivität oder Effizienz aus?
- Welche Auswirkungen hat dieses Problem auf Ihre Arbeit oder Ihre Organisation?
- Welche Rolle spielen externe Faktoren (z.B. Marktveränderungen, technologische Entwicklungen, Wertewandel) bei diesem Problem?
- Welches Problem müssten Sie zuerst gelöst haben, um Ihre Arbeit effizienter und angenehmer zu gestalten?
Tipp: Verwende für die Fragen zu Ursachen und die Auswirkungen die 5‑Whys-Technik (siehe Artikel „Wie führe ich eine Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse durch?“). Frage bei jeder identifizierten Ursache „Warum tritt dies auf?“ und wiederhole diesen Schritt fünfmal. Frage bei jeder identifizierten Konsequenz „Wozu führt das?“ und wiederhole diesen Schritt zwei- bis dreimal.
- Verfasse ein ansprechendes Anschreiben für das Interview
Formuliere klar die Erwartungen an die Teilnehmenden. Gehe davon aus, dass sich viele Personen vorab fragen, was genau sie erwartet und ob sie sich vorbereiten müssen. Erkläre, wie lange das Interview dauern wird, welchen Zweck es verfolgt, und betone, dass keine spezielle Vorbereitung nötig ist. Bedanke dich im Voraus bei den Teilnehmenden für ihre Zeit und betone, wie wichtig ihr Beitrag für das Projekt ist. - Schaffe eine angenehme Atmosphäre für das Gespräch
Eine vertrauensvolle Atmosphäre ist die Grundlage für ein offenes und ehrliches Gespräch. Beginne den Austausch mit einer kurzen Vorstellung und erkläre, worum es in deinem Projekt geht und warum du das Interview führst. Stelle sicher, dass die Teilnehmenden sich wohlfühlen, indem du eine freundliche, entspannte Umgebung schaffst und ihnen die Möglichkeit gibst, jederzeit Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern. - Wähle gegebenenfalls eine zusätzliche Methode für die Datensammlung
Wenn deine Zielgruppe nicht aussagefähig ist oder du Schwierigkeiten hast, aussagekräftige Antworten zu erhalten, gibt es auch andere Wege, um mehr über die Bedürfnisse und Herausforderungen der Zielgruppe zu erfahren. Du kannst zum Beispiel die Zielgruppe in ihrem Alltag begleiten, um direkt zu sehen, wie sie mit Herausforderungen umgehen und welche Probleme tatsächlich bestehen oder mit den Stakeholdern einen Workshop abhalten.
Du hast deine Datensammlung abgeschlossen. Die Ergebnisse sind auch ein wichtiger Referenzpunkt für die spätere Wirkungsmessung.
Im nächsten Leitfaden erfährst du aber erst einmal, wie du die Daten einem Realitätscheck unterziehst, um deine Problem- und Zielgruppenanalyse zu validieren.
- Ideation-Phase | 1.1 Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse[64]
1.1.3 [65]Wie validiere ich die Problem- und Zielgruppenanalyse für mein Impact-Startup? LEARN
Um dein Impact-Startup auf Erfolgskurs zu bringen, musst du sicherstellen, dass deine Problem- und Zielgruppenanalyse solide und fundiert ist. Hier zeigen wir dir, wie du die gesammelten Daten validierst, Erkenntnisse strukturiert nutzt und sicherstellst, dass dein Angebot gut auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abgestimmt ist.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- relevante Daten zu den Problemen und Herausforderungen deiner Zielgruppe und Stakeholder gesammelt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Schritt aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Leitfaden hilft dir dabei, …
- deine Hypothesen zu testen und deine Annahmen zu hinterfragen.
- deine Datensammlung zu validieren.
- dabei strukturiert und effizient vorzugehen.
- Sammle die Daten aus den Interviews und bilde Cluster
Der erste Schritt zur Validierung ist die Analyse der gesammelten Daten. Sie sollte in zwei Schritten erfolgen.
Schritt 1: Sammle und notiere alle Aussagen, Beobachtungen und Zitate aus den Interviews auf Post-its oder in digitalen Notizen.
Schritt 2: Gruppiere ähnliche Aussagen und identifiziere wiederkehrende Themen und Muster. Indem du Themen-Cluster bildest, kannst du Erkenntnisse in Kategorien einteilen, die dir helfen, Prioritäten zu setzen und zu erkennen, welche Bedürfnisse der Zielgruppe den größten Handlungsbedarf erfordern. So kannst du zum Beispiel herausfinden, ob bestimmte Herausforderungen besonders oft genannt wurden oder ob es Gemeinsamkeiten im Verhalten deiner Zielgruppe gibt. - Validiere deine Annahmen
Schritt 1: Prüfe die Annahmen, die du über das Problem und die Zielgruppe getroffen hast. Decken sich die Aussagen aus den Interviews mit deiner Recherche und deinen Überlegungen?
Schritt 2: Aktualisiere deinen Problembaum und deine Social Change Matrix mit den validierten Erkenntnissen aus den Interviews. Damit hast du nun eine fundierte Problemanalyse, z.B. für deine Kommunikation.
Schritt 3: Erstelle aus den Ergebnissen deiner Interviews ein Nutzer*innenprofil. Hier kannst du Personas nutzen, oder die schlankere Version des Value Proposition Canvas.
Personas sind repräsentative Profile, die dir dabei helfen, die Zielgruppe besser zu verstehen und auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösungen zu entwickeln. Für jede Persona solltest du folgende Punkte betrachten:
- Verleihe der Persona einen (fiktiven) Namen und ein Bild, um sie greifbarer und menschlicher zu machen.
- Bestimme Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Beruf, Wohnort und Einkommen.
- Beschreibe das Verhaltensmuster, z.B. Welche Technologien nutzt sie?
- Beschreibe, welche Ziele die Persona verfolgt und welche Bedürfnisse sie hat.
- Notiere, welche Herausforderungen und Schmerzpunkte für die Persona relevant sind.
- Benenne Motivationen und Werte: Was treibt die Persona an, und was ist ihr wichtig?
Das Value Proposition Canvas kann ebenso hilfreich sein, um sicherzustellen, dass deine Lösung genau auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe abgestimmt ist. Dafür schauen wir uns zuerst die Seite der Zielgruppe (Kund*innen) an – später im Solution Design vervollständigen wir das Tool mit der Angebotsseite. Notiere auf der linken Seite die Herausforderungen (Pains), mit denen deine Zielgruppe konfrontiert ist und welche Verbesserungen ihr helfen. Schreibe auf die rechte Seite, welche Lösungen dein Impact-Startup anbietet, um die Zielgruppe zu unterstützen. So stellst du die Herausforderungen der Zielgruppe deinen Lösungen gegenüber und kannst überprüfen, ob diese tatsächlich einen Mehrwert bieten.
Das Problem ist klar beschrieben, du kannst die Ursachen klar benennen und hast die Auswirkungen analysiert. Zusätzlich hast du ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen deiner Zielgruppe entwickelt. Eine Persona oder ein repräsentatives Profil deiner Zielgruppe liegt ebenfalls vor. Wenn all das zutrifft, kannst du zum Solution Design übergehen.
Falls nicht, kein Problem: Am besten, du durchläufst die Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse einfach noch einmal. So stellst du sicher, dass du eine solide Basis hast.
8 Tipps für einen erfolgreichen Durchlauf der Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse
- Ausreichend Zeit nehmen: Widerstehe dem Drang, vorschnell zu Lösungen überzugehen. Plane genügend Zeit für eine gründliche Problemanalyse ein.
- Tiefere Zielgruppenanalyse: Führe ausführlichere Interviews mit potenziellen Nutzer*innen durch. Beobachte das Verhalten der Zielgruppe in realen Situationen.
- Problemformulierung überarbeiten: Hinterfrage deine ursprünglichen Annahmen kritisch. Formuliere das Problem aus verschiedenen Perspektiven neu. Nutze Methoden wie die 5‑Why-Technik, um tieferliegende Ursachen zu identifizieren.
- Validierungsmethoden diversifizieren: Kombiniere qualitative und quantitative Forschungsmethoden. Führe Experimente durch, um deine Hypothesen zu testen.
5.Stakeholder-Analyse erweitern: Identifiziere weitere relevante Stakeholder. Berücksichtige indirekte Nutzerinnen oder Beeinflusserinnen. Analysiere das gesamte Ökosystem um das Problem herum. - Den Kontext analysieren: Berücksichtige den breiteren Zusammenhang und mögliche externe Einflussfaktoren. Untersuche das Umfeld, in dem das Problem auftritt.
- Alle Analyseschritte durchlaufen: Stelle sicher, dass du keine wichtigen Schritte auslässt. Führe sowohl eine Grob‑, als auch eine Detailanalyse durch.
- Flexibel bleiben: Halte dich bereit, deine ursprünglichen Annahmen zu revidieren. Sei offen für neue Erkenntnisse, die deine bisherige Sichtweise in Frage stellen könnten. Vergleiche deine Daten mit Branchenbenchmarks oder Studien.
- Ideation-Phase | 1.2 Solution Design[66]
1.2.1 [67]Solution Design: Wie finde ich eine Lösung, mit der mein Startup echten Impact schafft? BUILD
Du kennst das Problem, das du mit deinem Impact-Startup lösen möchtest. Im Solution Design geht es nun darum, innovative und wirkungsorientierte Lösungsideen zu entwickeln. Dabei helfen dir unter anderem Tools wie die Wirkungstreppe, die IOOI-Logik und die SWOT-Analyse.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- weißt, welches Problem du lösen willst und seine Ursachen und Auswirkungen kennst.
- über deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse Bescheid weißt.
- eine Persona oder ein repräsentatives Profil der Zielgruppe erstellt hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Artikel aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Artikel hilft dir dabei, …
- innovative Lösungsansätze für dein Problem zu erarbeiten.
- eine Wirkungstreppe für dein Vorhaben zu bauen.
• Entwickle Lösungen mit Hilfe der Wirkungstreppe
Um wirkungsorientiert arbeiten zu können, braucht es eine Wirkungslogik, die den Weg zum angestrebten Impact beschreibt. Die Wirkungstreppe hilft dir dabei, deine Maßnahmen und Ziele klar zu formulieren. Sie stellt die einzelnen Stufen dar – von den Inputs (Ressourcen), über die Aktivitäten, bis hin zu den Ergebnissen und langfristigen Wirkungen. Versuche, die Wirkungstreppe von oben nach unten zu befüllen.
Hinweis: Es gibt alternative Wirkmodelle wie die Theory of Change, IOOS, LogFrame und die Wirkungskette. In diesem Artikel arbeiten wir mit der Wirkungstreppe.
Los geht’[68]s mit Stufe 7 der Wirkungstreppe:
Stufe 7: Gesellschaft verändert sich (Impact)
Beginne mit der Definition deines langfristigen Ziels bzw. des gewünschten Impacts. Hier gehört die positive Veränderung hin, die du erreichen möchtest. Benenne diesen Impact klar, indem du dich fragst:
Welche langfristige Veränderung in der Gesellschaft streben wir an?[69][70]
Stufe 6: Lebenslage der Zielgruppe ändert sich (Outcome)
Beschreibe, wie sich die Lebenslage der Zielgruppe konkret verbessern soll. Stufe 6 der Wirkungstreppe ist der Outcome deiner Arbeit. Um ihn treffend formulieren zu können, frage dich:
Welche spezifische Verbesserung in der Lebenslage der Zielgruppe will ich erreichen?
Stufe 5: Zielgruppe ändert ihr Handeln (Outcome)
Bestimme, welches neue Verhalten die Zielgruppe zeigen soll. Dieses Verhalten ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu deinem gewünschten Outcome. Frage dich:
Welche konkreten Handlungen oder Verhaltensweisen sollen sich bei der Zielgruppe ändern?
Stufe 4: Zielgruppe verändert ihr Bewusstsein bzw. Fähigkeiten (Output)
Beschreibe, welches neue Wissen oder welche Fähigkeiten die Zielgruppe erwerben soll. Diese Bewusstseinsänderung oder Kompetenzentwicklung gehört zu den Outputs, die du messen kannst, um den Fortschritt zu verfolgen. Hier beginnt der Impact. Frage dich:
Welche spezifischen Kenntnisse, Einstellungen oder Kompetenzen soll die Zielgruppe entwickeln?
Stufe 3: Zielgruppe akzeptiert Angebote (Output)
Definiere, wie die Zielgruppe dein Angebot annehmen und nutzen soll. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Wirkung deines Angebots zu verstehen. Frage dich:
Wie soll die Zielgruppe auf unser Angebot reagieren und es in Anspruch nehmen?
Stufe 2: Zielgruppe wird erreicht (Output)
Bestimme, wie viele Personen aus deiner Zielgruppe du erreichen möchtest. Dies gehört ebenfalls zu den Outputs und ist eine wichtige Kennzahl, um den Erfolg deiner Maßnahme zu bewerten. Frage dich:
Wie viele Personen aus unserer Zielgruppe wollen wir mit unserem Angebot erreichen?
Stufe 1: Aktivitäten finden wie geplant statt (Output)
Lege fest, welche konkreten Maßnahmen bzw. Aktivitäten für dein Projekt nötig sind. Diese gehören ebenfalls zu den Outputs und sind die Basis, auf der du die weiteren Schritte aufbaust.
Frage dich:
Welche spezifischen Aktivitäten müssen wir durchführen?
Wenn die Wirkungstreppe steht, kannst du überlegen, welche Ressourcen, Mittel und Inputs erforderlich sind, um die geplanten Aktivitäten durchzuführen. Dazu gehören finanzielle Mittel, Personal, Materialien und technologische Ressourcen, aber auch Wissen und Netzwerke.
Infobox:
Du hast festgestellt, dass es für deine Lösung mehrere Zielgruppen bzw. zusätzlich eine indirekte Zielgruppe gibt? Dann baue am besten für jede Zielgruppe eine eigene Wirkungstreppe und schau dir genau an, an welchem Punkt die unterschiedlichen Wirkungstreppen ineinandergreifen. Versuche jedoch, dich auf so wenige Zielgruppen wie möglich zu konzentrieren – sonst verliert deine Wirkungslogik an Schärfe.
Tipps von PHINEO-Expert*innen: Typische Fehler bei der Wirkungstreppe
- Die Zielgruppe wird in den Zielen nicht benannt. Es bleibt unklar, für wen dein Angebot eigentlich gedacht ist.
Das kannst du tun: Beziehe deine Wirkungsziele auf die Zielgruppe. Beispiel: „Kinder aus bildungsfernen Familien, die zwischen 6–8 Jahren sind, können besser lesen.” - Die Ziele sind nicht in einem klaren Satz ausformuliert, sondern allenfalls stichpunktartig aufgelistet.
Das kannst du tun: Formuliere Ziele so konkret wie möglich. Je exakter ein Wirkungsziel benannt ist, desto eher lassen sich aus diesem Ziel auch Indikatoren ableiten, mit denen du die Zielerreichung feststellen und messen kannst. - Die Ziele sind negativ formuliert.
Das kannst du tun: Formuliere Ziele so, dass sie positive Assoziationen wecken. Positive Ziele motivieren und setzen Energien frei.
Beispiel: „Kinder zwischen 6–8 Jahren können lesen” ist eine bessere Formulierung als „Kinder zwischen 6–8 Jahren lesen nicht mehr so schlecht”. - Es sind mehrere Ziele mit „und“ verbunden, zum Beispiel: „Kinder erlangen mehr Wissen und ein größeres Selbstbewusstsein”. Beide Ziele lassen sich nicht in einem Rutsch überprüfen, weil jedes der beiden Ziele unterschiedliche Indikatoren erfordert, die wiederum unterschiedliche Erhebungsmethoden mit sich bringen.
Das kannst du tun: Beschreibe beide Ziele in jeweils einem Satz. - Es werden verschiedene Zielgruppen angesprochen.
Das kannst du tun: Baue für jede Zielgruppe eine eigene Wirkungstreppe und überlege, an welcher Stelle sie ineinandergreifen. - Auf Stufe 2 („Zielgruppe wird erreicht”) werden die Kommunikationsmaßnahmen angeführt, mit denen die Zielgruppe angesprochen werden soll – also zum Beispiel der Flyer oder die Einladungsmail. Kommunikationsmaßnahmen sind zwar Voraussetzung dafür, dass dein Angebot überhaupt umgesetzt werden kann. Die Treppe startet aber erst, wenn das Angebot stattfindet.
Das kannst du tun: Ab Stufe 2 sollten sich deine Ziele konkret auf das Angebot beziehen. - Unter „Zielgruppe wird erreicht” werden alle Personen verstanden, die das Angebot nutzen.
Das kannst du tun: Mach dir klar, wer genau zu deiner Zielgruppe gehört, wer Sub-Zielgruppe ist und wer keine Zielgruppe darstellt. Relevant für die Zielerreichung ist, dass tatsächlich Personen aus der Zielgruppe (!) am Angebot teilnehmen – und nicht irgendwer, der oder die auch zufällig da ist. - Du verfolgst utopische Ziele. Dass Personen in prekären Lebenslagen (z. B. Menschen in Obdachlosigkeit, Langzeitarbeitslosigkeit oder mit Suchterkrankung) tatsächlich regelmäßig an Angeboten teilnehmen, kann bereits auf eine Änderung des Verhaltens hinweisen. Bei solchen Zielgruppen etwa eine Integration in den ersten Arbeitsmarkt als Erfolgsmaßstab anzusetzen, geht an der Realität vorbei.
Das kannst du tun: Prüfe deine Annahmen realistisch und besprich sie mit anderen! - Stufe 4 und Stufe 5 werden verwechselt oder durch „und” verbunden.
Das solltest du wissen: Stufe 4 ist alles, was im Kopf (neues Wissen, neue Kompetenzen) und emotional (verändertes Bewusstsein, andere Einstellungen) stattfindet. Stufe 5 betrifft ausschließlich das veränderte Handeln. - Der Unterschied zwischen Stufe 6 und Stufe 7 fällt vielen schwer.
Das hilft dir: Eine Faustregel könnte sein:
- Bis einschließlich Stufe 6 geht es um Personen, die du direkt bzw. indirekt über eine Mittlerzielgruppe wie Eltern, Erzieher*innen oder Lehrkräfte mit deinem Angebot ansprichst.
- Auf Stufe 7 geht es um Personen, die gar nichts mit dem Angebot zu tun haben. Das muss nicht die Gesamtbevölkerung Deutschlands sein, sondern kann sich auch auf einen Kiez, einen Stadtteil oder eine bestimmte Region beziehen (je nachdem, welche Reichweite du mit deinem Projekt erzielst).
- Überprüfe bereits existierende Lösungen
Für viele gesellschaftliche Herausforderungen gibt es bereits Lösungen, die von mutigen Menschen erfolgreich umgesetzt wurden. Wenn du diese Lösungen kennst, kannst du möglicherweise einzelnen Aspekte übernehmen und andererseits Lücken schließen.
Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick über bestehende Lösungen, Initiativen und Projekte, die sich mit deinem Problemfeld befassen. Sammle Informationen über staatliche Programme, NGOs, private Initiativen, technologische Lösungen und lokale Maßnahmen.
Schritt 2: Bewerte die Reichweite, Zielgruppen und den Erfolg der bestehenden Lösungen. Analysiere, welche Lösungen bereits erfolgreich sind und wo es noch Lücken gibt. So kannst du erkennen, welche Teile des Problems bereits gut abgedeckt sind und wo weiterhin ungelöste Herausforderungen bestehen.
Ein Tool, das dir bei der Untersuchung bestehender Lösungen helfen kann, ist die SWOT-Analyse. Dabei gehst du wie folgt vor:
- Stärken identifizieren (Strengths): Notiere, was an der Lösung besonders gut funktioniert. Welche Vorteile bietet sie im Vergleich zu anderen Lösungen? Was macht sie erfolgreich?
- Schwächen identifizieren (Weaknesses): Überlege, welche Probleme oder Lücken bestehen. Gibt es Aspekte, die verbessert werden könnten? Welche Hindernisse schränken die Effektivität ein?
- Chancen aufzeigen (Opportunities): Analysiere, welche externen Faktoren positive Einflüsse auf die Lösung haben könnten. Gibt es Trends oder neue Technologien, die die Lösung noch besser machen könnten? Welche Möglichkeiten bieten sich zur Erweiterung oder Verbesserung?
- Risiken erkennen (Threats): Erkenne, welche Herausforderungen oder Risiken die Lösung gefährden könnten. Das könnten Konkurrenzlösungen, fehlende Ressourcen oder negative Trends sein, die die Umsetzung erschweren.
- Nutze Innovationspotentiale
Schritt 1: Finde Bereiche, in denen neue Lösungen entwickelt werden können, um bestehende Lücken zu schließen. Überlege, welche Innovationen entweder vorhandene Lösungen ergänzen oder völlig neue Ansätze bieten könnten. Das könnten neue Technologien, Partnerschaften oder kreative Geschäftsmodelle sein. Vielleicht kannst du aber auch eine bestehende Lösung in einer neuen Region umsetzen? Auch das ist eine Überlegung wert.
Schritt 2: Entwickle mindestens zwei Lösungsideen, um sie später mit der Zielgruppe zusammen zu vergleichen. Achte darauf, dass sich die Varianten in einem wichtigen Punkt unterscheiden, damit du sie gut vergleichen kannst.
Schritt 3: Formuliere für jede Variante eine klare Hypothese auf, warum sie besser funktionieren könnte. So kannst du später überprüfen, welche Version am erfolgreichsten ist. - Überprüfe, ob dein Angebot wirklich zu den Bedürfnissen der Zielgruppe passt
Das Tool Value Proposition Canvas hilft dir dabei, sicherzustellen, dass deine Lösungen gut zu deiner Zielgruppe passen. Es besteht aus zwei Teilen: der Kundinnenseite und der Angebotsseite. In unserem Fall sind die Zielgruppen die „Kundinnen“. Die „Angebote“ sind deine Lösungen. Die Seite der Zielgruppe hast du idealerweise bereits bei der Evaluierung deiner Problem‑, Zielgruppen- und Stakeholderanalyse [Link] ausgefüllt.
- Kund[71]*innenseite verstehen:
o Aufgaben (Jobs[72]): Überlege, was deine Zielgruppe erreichen möchte. Welche Aufgaben wollen sie erledigen? Was sind ihre Ziele? Welche Bedürfnisse sind besonders wichtig?
o Problem (Pains): Notiere, was deine Zielgruppe stört oder bei ihr Probleme verursacht. Welche Herausforderungen stehen ihr im Weg? Hierzu zählen auch Risiken und Hindernisse, die ihre Zielerreichung gefährden.
o Gewinne (Gains): Überlege, was deine Zielgruppe glücklich macht. Was würde ihr Leben einfacher oder besser machen? Unterscheide zwischen erwarteten Gewinnen (was die Zielgruppe erwartet), gewünschten Gewinnen (was sie wirklich will) und unerwarteten Gewinnen (positive Überraschungen). - Angebotsseite entwickeln:
o Produkte und Dienstleistungen: Schreibe auf, was du anbietest. Welche Produkte oder Services stehen zur Verfügung? Berücksichtige dabei alle Elemente, die dein Impact-Startup bereitstellt, einschließlich nicht-materieller Werte wie Support oder Community.
o Problemlöser (Pain Relievers): Zeige, wie dein Angebot die Probleme der Zielgruppe lösen kann. Stelle sicher, dass die Problemlöser genau auf die beschriebenen Probleme (Pains) zugeschnitten sind und fokussiere dich darauf, das größte Problem zu lösen.
o Gewinnbringer (Gain Creators): Beschreibe, wie dein Angebot die Zielgruppe glücklicher macht. Was sind die Vorteile? Achte darauf, dass die Gewinnbringer nicht nur funktional sind, sondern auch auf emotionaler Ebene ansprechen, um eine stärkere Zielgruppenbindung zu schaffen.
Am Ende vergleichst du beide Seiten. Der Value Proposition Canvas ist ein iteratives Werkzeug, das immer wieder überprüft und angepasst werden sollte. So stellst du sicher, dass deine Lösungen wirksam sind.
Du hast innovative Lösungsansätze für dein Problem entwickelt und eine Wirkungstreppe gebaut.
Als nächstes geht es an die Datensammlung zu den Lösungsansätzen. Außerdem müssen die Ideen getestet werden.
- Ideation-Phase | 1.2 Solution Design[73]
1.2.2 [74]Solution Design: Wie du die Lösungsideen deines Impact-Startups testen kannst MEASURE
Du hast bereits innovative Lösungsansätze für ein Problem entwickelt, dem du mit deinem Impact-Startup begegnen willst? Nun geht es daran, deine Annahmen und Hypothesen zur Lösung des Problems zu testen, um die beste Lösung zu identifizieren. Dabei helfen Interviews mit der Zielgruppe zu den unterschiedlichen Lösungsideen.
Hier bist du richtig, wenn du … - ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- innovative Lösungsansätze für ein Problem entwickelt hast.
- deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse kennst.
- eine Wirkungstreppe zu deinem Vorhaben gebaut hast.
Du bist noch nicht so weit? Dann wähle hier den für dich passenden Artikel aus. [Verlinken auf Übersichtsseite]
Dieser Artikel hilft dir dabei, …
- Feedback zu deinen Lösungsideen einzuholen.
- den besten Lösungsansatz zu finden.
- zu erkennen, wo es Verbesserungspotenzial gibt.
- Sammle Feedback zu deinen Lösungsideen[75][76][77]
Um die Wirksamkeit deiner Lösungsideen zu überprüfen, spiegelst du sie am besten direkt mit der Zielgruppe. Dafür bieten sich Interviews an. Mit konkreten Fragen bewertest du Potenzial, Akzeptanz und Impact deiner Lösungsideen. So erhältst du wertvolles Feedback für die Weiterentwicklung.
Schritt 1: Wähle passende Interviewpartnerinnen aus – das ist entscheidend für aussagekräftige Ergebnisse. Achte darauf, dass möglichst viele unterschiedliche Perspektiven, Hintergründen und Erfahrungen abgedeckt werden. Neben Personen aus der Zielgruppe kannst du zum Beispiel auch Expertinnen und Menschen befragen, die in einem ähnlichen Umfeld arbeiten.
Schritt 2: Entwickle einen Leitfaden für die Zielgruppengespräche. Die folgenden Vorschläge für Fragen dienen nur als Beispiel und müssen an deine Lösungsideen und deine Zielgruppe angepasst werden. Wo es sich anbietet, kannst du als Antwortmöglichkeiten Multiple Choice, eine Bewertungsskala oder offene Antwortfelder anbieten.
Bewertung der vorgeschlagenen Lösung
- Welche Aspekte unserer Lösungsidee gefallen Ihnen am meisten?
- Gibt es Elemente der Lösungsidee, die Sie für problematisch oder ineffektiv halten?
- Wie leicht verständlich und nutzbar ist unsere Lösungsidee für Sie?
- Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für unser Lösungskonzept?
Relevanz und Akzeptanz der Lösung - Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie unsere Lösung verwenden würden?
- Was würde Sie dazu motivieren, unsere Lösung aktiv zu nutzen?
- Was könnte Sie daran hindern, unsere Lösung zu nutzen?
Bewertung des potenziellen Impacts - Inwieweit stimmen Sie zu, dass unsere Lösung zu positiven Veränderungen in Ihrem Umfeld beitragen kann?
- Welche konkreten positiven Veränderungen kann unsere Lösung bewirken?
Machbarkeit und Ressourcen
- Wie realistisch schätzen Sie die Umsetzung unserer Lösung in Ihrem Umfeld ein?
- Welche Herausforderungen oder Barrieren könnte es dabei geben?
- Welche Ressourcen oder Unterstützung benötigen Sie, um die Lösung erfolgreich zu nutzen?
- Würden Sie unsere Lösung selbstständig anwenden oder benötigen Sie Unterstützung?
Kooperation und Engagement
- Wie bereit sind Sie, aktiv an der Weiterentwicklung und Anpassung unserer Lösung mitzuwirken?
- Welche Art von Unterstützung oder Kooperation können Sie uns anbieten, um die Lösung weiter zu verbessern?
Schritt 3: Verfasse ein ansprechendes Anschreiben für das Interview. Formuliere klar die Erwartungen an die Teilnehmenden. Gehe davon aus, dass sich viele Personen vorab fragen, was genau sie erwartet und ob sie sich vorbereiten müssen. Erkläre, wie lange das Interview dauern wird, welchen Zweck es verfolgt, und betone, dass keine spezielle Vorbereitung nötig ist. Bedanke dich im Voraus bei den Teilnehmenden für ihre Zeit und betone, wie wichtig ihr Beitrag für das Projekt ist.
Schritt 4: Schaffe eine angenehme Atmosphäre. Sie ist die Grundlage für ein offenes und ehrliches Gespräch. Beginne den Austausch mit einer kurzen Vorstellung und erkläre, worum es in deinem Projekt geht und warum du das Interview führst. Stelle sicher, dass die Teilnehmenden sich wohlfühlen, indem du eine freundliche, entspannte Umgebung schaffst und ihnen die Möglichkeit gibst, jederzeit Fragen zu stellen oder Bedenken zu äußern.
Du hast dir Feedback zu deinen Lösungsideen geholt und weißt nun, wo es Verbesserungspotenzial gibt und welche Ideen den größten Anklang bei der Zielgruppe finden.
Im nächsten Schritt machst du den Reality-Check für deine Lösungsideen und priorisierst die anstehenden Aufgaben.
- Ideation-Phase | 1.2 Solution Design[78]
1.2.3 [79]Solution Design für Impact-Startups: Mach den Impact-Reality-Check für deine Lösungsideen LEARN
Bevor du Zeit und Ressourcen in die Entwicklung eines Prototyps steckst, lohnt es sich, deine Lösungsideen zu validieren und zu iterieren – also wiederholt zu überarbeiten und anzupassen, basierend auf dem Feedback der Zielgruppen und den gewonnenen Erkenntnissen. Das spart dir nicht nur Mühe, sondern erhöht auch die Erfolgschancen für dein Projekt.
Hier bist du richtig, wenn du …
- ein Impact-Startup gründen möchtest oder schon mittendrin steckst.
- deine Zielgruppe und ihre Bedürfnisse bereits kennst.
- Lösungen für ein Problem getestet hast.
- eine Wirkungstreppe für dein Vorhaben gebaut hast.
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- deine Lösungsideen zu bestätigen oder zu verbessern.
- deine Wirkungslogik weiter zu schärfen und die Wirkungstreppe zu verfeinern.
- die nächsten Schritte zu priorisieren.
- Sammle die Daten aus den Interviews und bilde Cluster
Der erste Schritt zur Validierung ist die Analyse der gesammelten Daten. Sie sollte in zwei Schritten erfolgen.
Schritt 1: Sammle und notiere alle Aussagen, Beobachtungen und Zitate aus den Interviews auf Post-its oder in digitalen Notizen.
Schritt 2: Gruppiere ähnliche Aussagen und identifiziere wiederkehrende Themen und Muster. Indem du Themen-Cluster bildest, kannst du Erkenntnisse in Kategorien einteilen, die dir helfen, Prioritäten zu setzen und zu erkennen, welche Lösungsidee am meisten Anklang gefunden hat. - Checke mit der Effort-Impact-Matrix, ob deine Lösungsideen umsetzbar sind
Um herauszufinden, welche deiner Ideen den größten Nutzen bei vertretbarem Ressourceneinsatz versprechen, hilft dir die Effort-Impact-Matrix. Das ist besonders für soziale Unternehmen mit begrenzten Mitteln von Bedeutung. Die Einschätzung des Impacts und des Ressourcenaufwands erfährst du durch die Interviews und eine grobe Kalkulation der Inputs.
Schritt 1: Definiere die X- und die Y‑Achse.
- Y‑Achse (Impact): Diese Achse steht für die potenzielle gesellschaftliche Wirkung deiner Lösung, von „geringem Impact“ (unten) bis „hohem Impact“ (oben).
- X‑Achse (Effort/Machbarkeit): Hier geht es um den Aufwand für die Umsetzung – sei es Zeit, Kosten, Ressourcen oder technische Komplexität, vo „hohem Aufwand/schwierig umzusetzen“ (rechts) bis „geringem Aufwand/einfach umzusetzen“ (links).
Schritt 2: Bewertung und Positionierung
- Bewerte jede deiner Ideen basierend auf den beiden Kriterien „Impact“ und „Effort“:
- Impact: Wie groß ist der erwartete Nutzen oder die Wirkung der Lösung?
- Effort/Machbarkeit: Wie schwierig oder ressourcenintensiv ist die Umsetzung?
- Platziere deine Lösungen entsprechend auf der Matrix.
Schritt 3: Priorisieren deine Lösungen.
- Quick Wins (oben links): Hoher Impact, geringer Aufwand – Diese Lösungen solltest du zuerst angehen. Sie sind relativ einfach umzusetzen und bringen einen hohen Nutzen.
- Major Projects (oben rechts): Hoher Impact, hoher Aufwand – Diese Lösungen sind lohnenswert, aber erfordern signifikante Ressourcen und Planung. Du solltest sie nach den Quick Wins priorisieren.
- Fill-Ins (unten links): Geringer Impact, geringer Aufwand – Diese Lösungen kannst du umsetzen, wenn Zeit und Ressourcen übrig sind, aber sie sind nicht entscheidend.
- Thankless Tasks (unten rechts): Geringer Impact, hoher Aufwand – diese Lösungen vermeidest du am besten, da der Aufwand den Nutzen nicht rechtfertigt.
- Arbeite deine Wirkungstreppe weiter aus und verfeinere deine Wirkungslogik
Nutze die bereits erstellte Wirkungstreppe, um die einzelnen Schritte von Problem über Lösung bis hin zu Impact nachvollziehbar darzustellen und sie weiter zu verfeinern, um sicherzustellen, dass deine Wirkungslogik schlüssig ist.
Du solltest nun klar das Problem, die Lösung und den Impact benennen und belegen können. Alle benötigten finanziellen, personellen und technischen Ressourcen für die Entwicklung eines Prototyps stehen dir zur Verfügung. Wenn das zutrifft, kannst du zum Prototyping übergehen.
Falls nicht, solltest du das Solution Design noch einmal durchlaufen, um sicherzustellen, dass du eine solide Basis hast.
5 Tipps, die dir dabei helfen, die Lösungsideen und die Wirkungslogik zu validieren
- Kreativere Lösungsideenfindung: Nutze verschiedene Kreativitätstechniken wie Brainstorming oder Mind Mapping. Betrachte das Problem aus verschiedenen Perspektiven durch mehr Stakeholder-Einbindung. Und suche nach ähnlichen Problemen in anderen Branchen oder Kontexten, und prüfe, wie sie dort gelöst werden.
- Iterativerer Ansatz: Teste einzelne Aspekte deiner Lösung, bevor du einen Prototypen der vollständigen Lösung entwickelst. Nutze die Wirkungstreppe, um die Testschritte logisch aufeinander aufzubauen und sie weiter zu verfeinern.
- Priorisiere einzelne Funktionen: Erstelle eine priorisierte Liste von Funktionen basierend auf ihrem Wert für die Zielgruppe. Konzentrieren dich auf die Kernfunktionen, die das Problem am effektivsten lösen.
- Systematischere Bewertung von Lösungsideen: Entwickle klare Kriterien zur Bewertung deiner Lösungsideen. Erstelle eine Vergleichstabelle, um verschiedene Lösungen objektiv zu bewerten. Berücksichtige Faktoren wie Machbarkeit, Kosten und potenzielle Auswirkungen.
- Feedback-Schleifen verkürzen: Hole früher und häufiger Feedback ein.
3 Tipps, die dir dabei helfen, das Problem und die Zielgruppe zu validieren
- Gründlichere Problemanalyse: Überprüfe, ob du das zugrundeliegende Problem wirklich verstanden hast. Führe eine tiefere Situationsanalyse durch, um den Ist-Zustand genauer zu erfassen. Hinterfrage deine ursprünglichen Annahmen kritisch.
- Vertiefe die Zielgruppenanalyse: Führe weitere Interviews oder Umfragen durch, um tiefere Einblicke in die Bedürfnisse und Schmerzpunkte deiner Zielgruppe zu gewinnen.
- Ziele neu klären: Überprüfe, ob deine Ziele noch relevant und realistisch sind. Definiere klare, messbare Erfolgskriterien für deine Lösungsideen.