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War­um man in der Wir­kungs­er­fas­sung anfangs „klei­ne Bröt­chen“ backen soll­te

„Vie­le Orga­ni­sa­tio­nen ste­hen beim The­ma Impact-Bericht­erstat­tung vor einer Her­aus­for­de­rung: Sie ver­lie­ren sich im Dschun­gel der zahl­rei­chen Nor­men und KPI-Frame­works. Dabei ist die Lösung ein­fach: klein anfan­gen und los­ge­hen. Aber wie beginnt man?“


René Wien­holtz, CEO und Mit­grün­der von LOOM­PACT AG

Das Wir­kungs­re­port­ing ori­en­tiert sich an bekann­ten Prin­zi­pi­en der Unter­neh­mens­pla­nung: Es dient in ers­ter Linie zur Steue­rung der eige­nen Orga­ni­sa­ti­on, nicht zur Erfül­lung exter­ner Anfor­de­run­gen. Der ers­te Schritt besteht dar­in, eine ver­ständ­li­che Pla­nung zu ent­wi­ckeln, die auf weni­ge Kenn­zah­len (ein bis maxi­mal drei) fokus­siert ist, statt sich in der Mas­se der mög­li­chen KPIs zu ver­lie­ren. Dies gilt sowohl für öko­no­mi­sche als auch für sozia­le oder öko­lo­gi­sche Zie­le.

Hier eini­ge kon­kre­te Tipps für den Ein­stieg in die Impact-Bericht­erstat­tung:

1. KPIs und Zie­le aus­wäh­len, die rele­vant und ver­ständ­lich sind: Nut­ze Kenn­zah­len, die für dei­ne Orga­ni­sa­ti­on logisch und nütz­lich sind. Es ist nicht not­wen­dig, sich schon zu Anfang an kom­ple­xen Rah­men­wer­ken wie SDG oder IRIS+ zu ori­en­tie­ren. Eine spä­te­re Ein­ord­nung ist jeder­zeit mög­lich.

2. Auf das Wesent­li­che kon­zen­trie­ren: Zu Beginn soll­te man sich auf weni­ge, mess­ba­re Kenn­zah­len beschrän­ken. Bei­spiel: Für eine Bil­dungs­or­ga­ni­sa­ti­on ist es sinn­vol­ler, die Anzahl der über die Pro­gram­me erziel­ten Abschlüs­se (Out­put) zu mes­sen, statt schwer erfass­ba­re Fol­ge-Effek­te (Out­co­me) wie erziel­ter Gehalts­stei­ge­run­gen gegen­über Kon­troll­grup­pen zu berich­ten.

3. Impact-Model­le als Basis nut­zen: Nicht alle Wir­kun­gen las­sen sich direkt mes­sen, wie z.B. die CO2-Bin­dung eines Auf­fors­tungs­pro­jekts. Hier hel­fen Annah­men und Model­le, basie­rend auf soli­den wis­sen­schaft­li­chen Quel­len, um die Wir­kung abzu­lei­ten. Die­se Model­le soll­ten regel­mä­ßig über­prüft und aktua­li­siert wer­den.

4. Busi­ness- und Impact-Report­ing ver­knüp­fen: Idea­ler­wei­se soll­ten öko­lo­gi­sche, sozia­le und wirt­schaft­li­che KPIs in einem Bericht zusam­men­ge­führt wer­den. Ein zen­tra­les Doku­ment erleich­tert die Pfle­ge und spart Zeit bei der Aktua­li­sie­rung.

5. Kon­ti­nu­ier­li­che Ver­bes­se­rung: Kein Sys­tem ist von Anfang an per­fekt. Weni­ge KPIs, wenig Detail­tie­fe – das ist zu Beginn völ­lig in Ord­nung! Mit der Zeit kann und soll­te das Report­ing an Tie­fe und Prä­zi­si­on gewin­nen. Eine jähr­li­che Über­prü­fung hilft, das Sys­tem rei­fen zu las­sen.

Wenn du Fra­gen zur Wir­kungs­pla­nung oder ‑model­lie­rung hast, sprich mich, das LOOM­PACT- oder das IMMPACT-Team jeder­zeit ger­ne an.

René Wien­holtz (CEO & Mit­grün­der LOOM­PACT AG):

René star­te­te sei­ne Kar­rie­re bei US High-Tech Unter­neh­men (Sili­con Gra­phics, Cray Super­com­pu­ters & Sun Micro­sys­tems) bevor er 2001 die Rol­le des CTO von STRA­TO, einem der welt­weit füh­ren­den IT-Hos­ting Anbie­ter, antrat und die­ses Unter­neh­men 17 Jah­re lang führ­te. Zugleich war und ist er seit vie­len Jah­ren enga­gier­ter Impact Angel Inves­tor. In 2020 grün­de­te er zusam­men mit Ilko Thun die in Ber­lin ansäs­si­ge LOOM­PACT AG, die sich zum Ziel gesetzt hat, posi­ti­ve sozia­le & öko­lo­gi­sche Wir­kung als han­del­ba­res Asset welt­weit zu eta­blie­ren. René ist außer­dem Teil des Sou­ding-Boards von IMMPACT.