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Wirkungsmessung ist kein Selbstzweck

„Wirkungsmessung ist kein Selbstzweck – Nur wenn die soziale bzw. ökologische Wirkung fest im Geschäftsmodell verankert ist, kann durch das Unternehmenswachstum auch die Wirkung skalieren.“

 


 

Juliane von Boeselager, Impact & Investor Relations Managerin bei FASE im Interview mit IMMPACT.

Juliane, wie trägst du als Impact & Investor Relations Managerin bei FASE zum Impact Ökosystem bei?

Juliane von Boeselager: „Als führender Impact Finance Advisor in Europa mobilisiert FASE seit 2013 gezielt mehr Kapital für Impact Ventures und skaliert damit ihre soziale und/oder ökologische Wirkung. Mit unserem Netzwerk von mehr als 2.000 Impact Investor:innen in ganz Europa konnten wir bereits über 75 Mio. EUR in 85+ erfolgreichen Transaktionen über Direktbeteiligungen und Impact Venture Fonds in den Impact-Sektor bringen.
Mit dem European Social Innovation and Impact Fund (ESIIF) investieren wir außerdem in Europas stärkste Impact-Unternehmen mit messbarem Beitrag zu den SDGs.”

 

Und was ist deine tägliche Motivation?

Juliane von Boeselager: „Unsere Gesellschaft steht vor großen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel und wachsenden sozialen Ungleichheiten. Gleichzeitig gibt es bereits viele spannende Impact Ventures, die mit ihren sozialen und technologischen Innovationen einen wesentlichen Teil zur Lösung beitragen, während Investoren:innen neben einer finanziellen auch eine gesellschaftliche Rendite erzielen.”

 

Du hast ja als Expertin bei der Entwicklung des IMMPACT-Modells mitgearbeitet. Was war dir hier besonders wichtig? 

Juliane von Boeselager: „Wirkungsmessung ist kein Selbstzweck, sondern liefert Unternehmen und Investor:innen wertvolle Einblicke für die Erreichung der angestrebten Wirkungsziele. Neben der Erhebung von quantitativen Daten spielen auch qualitative Überlegungen eine wichtige Rolle. Nur wenn die soziale bzw. ökologische Wirkung fest im Geschäftsmodell verankert ist, kann durch das Unternehmenswachstum auch die Wirkung skalieren.”

 

Welche Aspekte sind denn aus deiner Sicht für das IMMPACT-Modell relevant?

Juliane von Boeselager: „Für das Reifegradmodell finde ich drei Aspekte besonders relevant: Erstens: Orientierung statt Diktat. Die Ausgestaltung des IMM-Systems und Entwicklung relevanter Indikatoren sowie Zielwerte sollten sich immer individuell am Geschäftsmodell orientieren. Das IMMPACT-Modell gibt hier die nötige Orientierung. Zweitens ist der Anspruch an das IMM-System von später phasigen Unternehmen höher als in der früheren Phase. Gleichzeitig sollten Wirkungsaspekte direkt von Anfang an im Geschäftsmodell verankert werden. Ich finde es daher sehr gut, dass sich das Modell an den verschiedenen Stages orientiert. Und drittens: Jedes Impact Unternehmen sollte von Anfang an eine klare beabsichtigte Wirkung definieren, z.B. in einer Theory of Change.”

 

Was ist das Besondere am IMMPACT-Modell?

Juliane von Boeselager: „Ich finde es super, dass das Modell bei der Impact Strategie beginnt als Grundlage für IMM oder Kommunikation.”